Retzen (go). Einen echten Theater-Klassiker lässt die Retzer Bühne auferstehen: Tratsch im Treppenhaus. Berühmt wurde der Schwank in 4 Akten von Jens Exler durch das Ohnsorg-Theater mit Heidi Kabel als Wischmopp schwingende Tratschtante vom Dienst.
Die Retzer Bühne hat die Komödie auch schon einmal im Programm gehabt, und zwar in der Saison 1991. "Das war damals ein Riesenerfolg. Und jetzt zum 30-jährigen Bestehen der Retzer Bühne war es unser Wunsch, das Stück wieder zu spielen", sagte Heidi Krysmann von der Retzer Bühne. Die Premiere ist am Freitag, 20. Februar, um 20 Uhr im Gasthaus Rickmeyer in Retzen.
Plattdeutsch wird nicht gesprochen und auch nicht über den "spitzen Stein gestolpert", aber sonst will die Retzer Bühne nah an der Vorlage bleiben. "Das Stück ist einfach in der 1960er Jahren verankert. Da kann man es nicht herausreißen", meint Susanne Habenicht, die Regie bei der Retzer Bühne führt. Kleine Anekdote am Rande: Es sei auch unheimlich schwierig gewesen, an Kittel mit Knöpfen zu kommen. Heutzutage besäßen die ohnehin raren Exemplare immer einen Reißverschluss, berichtete Heidi Krysmann vorab im Pressegespräch.
Meta Boldt (Monika Weber) entgeht nichts im Hause des Schlachtermeisters Tramsen (Andreas Landau). Frau Boldt ist der festen Überzeugung, dass unhaltbare Zustände Einzug halten würden, wenn sie den Hauswirt nicht ständig über alle Neuigkeiten auf dem Laufenden hielte. Lauschen an der Wand, Lugen durch Schlüssellöcher und im Hausflur alles aufschnappen und weitererzählen, das sind Meta Boldts Lieblingsbeschäftigungen. Klatsch und Tratsch, Spekulationen und kuriose Missverständnisse nehmen so ihren Lauf. Als Neuzugang der Retzer Bühne wird erstmals Jessica Kesting als Untermieterin von Frau Knoop zu sehen sein. Die Mieterin Frau Knoop wird gemimt von Heidi Krysman. Miguel Krysmann spielt den Neffen und Untermieter (Dieter) von Herrn Brummer (Gerhard Weber). Gerhard Weber hat übrigens schon bei der 1991er-Aufführung mitgespielt. Franz Dötsch (Herr Seefeldt) wird nach längerer Spielpause wieder auf der Bühne zu sehen sein in der Rolle des Vaters von Heike Seefeldt. Er freut sich schon auf sein "Comeback". Die Rollenverteilung hat Regisseurin Susanne Habenicht vorgenommen. "Es sind einfach gute Typen für die Rollen", sagte sie.
Geprobt wird seit August 2014, seit Dezember sind die Proben in der "heißen Phase" mit zwei bis drei Proben pro Woche. Der Kartenvorverkauf startet am 20. Januar. Zehn Aufführungen wird es im Februar und März im Gasthaus Rickmeyer geben. Karten für die Aufführungen in Retzen gibt es im Gasthaus Rickmeyer, Alte Landstraße 51, im Frisörsalon Moritz in Retzen, in der Buchhandlung Lesezeichen in der Begastraße in Schötmar und in der Sparkasse in Schötmar, Sylbach und Knetterheide. Der Preis pro Karte beträgt 9 Euro.
Außerdem gibt es wieder drei Aufführungen im Kur- und Stadttheater, und zwar am 27. März, 28. März und 29. März. Karten hierfür sind erhältlich an der Theaterkasse im Kurgastzentrum Parkstraße 20 und in der Bürgerberatung im Rathaus, Rudolph-Brandes-Allee 19. Hier beträgt der Preis pro Karte 14 Euro.