RODENBERG (pd). Die Freude war auf beiden Seiten groß: Die 21 Neubürger, alles Asylbewerber, und deren "Gastgeber", genossen das von verschiedenen Gruppen initiierte "Willkommens-Treffen" im "Backhaus" auf ganz eindrucksvolle Weise. Die Stimmung unter den Gästen, die aus Albanien und Palästina, vor kurzem nach Rodenberg gekommen sind, war mindestens ebenso gut wie die der engagierten Organisatoren der Runde. Die festlich gedeckte Tafel und die Geschenke für die Kinder ließen eine besondere Stimmung aufkommen. Uwe Märtens vom Bündnis für Demokratie Rodenberg (BüRo) zog einen Tag später das Resümee: "Das ist super gelaufen".
"Herzlich willkommen!" so lautete die kurze Ansprache von Märtens, der zusammen mit dem Interkulturellen Frauenkreis und der Arbeitswohlfahrt in der Hauptsache das Treffen vorbereitet hatte. Vor allem diejenigen, die sich spontan dazu entschlossen hatten, den Neubürgern ihre Hilfe in jeglicher Form anzubieten, wurden von Märtens ausdrücklich gelobt. Vor allem Deutschunterricht soll in den kommenden Monaten von Freiwilligen gelehrt werden.
Als die beiden Übersetzerinnen Fatime Qrasnici fürs Albanische und Amira Ramada fürs Libanesische dieses Ziel übermittelte, gab es freudiges Kopfnicken bei den Erwachsenen. Aber auch die Einladung, sich in einem Nebenraum mit Winterkleidung, Bilderbüchern oder Plüschtieren aus Spenden versorgen zu können, wurde dankbar aufgenommen. Während die Kinder neugierig die liebevoll eingepackten Geschenke auswickelten, gab es erste Kontaktaufnahmen zwischen denjenigen, die den Asylbewerbern auch bei der Erledigung von Fahrdiensten oder praktischer Hilfe im Alltag unter die Arme greifen möchte.
Martina Böhm vom Frauenkreis und Uwe Märtens hatten auch Natia Lang von der Flüchtlingshilfe der AWO eingeladen. Die Sozialarbeiterin freute sich ihrerseits über den herzlichen Empfang durch die Rodenberger Initiativen und die große Anteilnahme derjenigen, die sich als Freiwillige für die Begleitung und Unterstützung der Asylbewerber gemeldet haben.
Jetzt gehe es vorrangig darum, die einzelnen Hilfsangebote zu bündeln und zu koordinieren. Märtens freut sich darüber, aus der Runde beim Willkommens-Kaffee schon vier bis sechs Deutschkurse verlässlich durchführen zu können. Marlies Weigelt wird dafür das "Backhaus" zur Verfügung stellen. Und es sollen weitere Unterstützer, gerne auch Spender, für die Ausgestaltung der Sprachstunden gesucht werden. Hilfe benötigt die Initiative vor allem bei der Anschaffung von Unterrichtsmaterialien. Die ehrenamtlichen Helfer sollen sich in regelmäßigen Treffen austauschen. Möglich ist auch, so Märtens, in einer Abendveranstaltung auch diejenigen anzusprechen, die bei dem "Neubürger-Empfang" am Nachmittag nicht dabei sein konnten. Foto: pd