1. Gegen Gewalt im Namen der Ehre

    Veranstaltungsreihe für pädagogische Fachkräfte

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    Detmold. "Gewalt im Namen der Ehre" – unter diesem Titel setzt die Koordinierungsstelle Integration und die Gleichstellungsstelle der Stadt Detmold eine Veranstaltungsreihe zur Gewaltprävention fort. Im ersten Quartal 2015 werden in Kooperation mit der VHS Detmold-Lemgo im Rathaus vier Fortbildungsveranstaltungen zum Themenkomplex ehrbezogene Gewalt für Fachkräfte angeboten.

    Unter dem gleichen Titel fand bereits vor zwei Jahren eine Veranstaltungsreihe statt. "Die positive Resonanz auf die Angebote 2013 hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, Fachkräfte zu diesem teilweise tabuisierten Thema zu schulen, sie für dieses Thema zu sensibilisieren und ihnen praktische Hilfestellung zu geben", erklärt Stefan Fenneker, Koordinator für Integration der Stadt Detmold. Ziel der Veranstaltungsreihe ist es, vor allem pädagogische Fachkräfte aus Jugendämtern und -einrichtungen, Schulen, Beratungsstellen und Familienzentren zu unterstützen und in ihrer Beratungskompetenz zu stärken. Präventive Wege der Zusammenarbeit mit Jugendlichen und ihren Familien werden aufgezeigt – unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Geschlechterperspektiven.

    "Mädchen aus Zuwandererfamilien" heißt die Auftaktveranstaltung am 20. Januar. Im Rahmen des Fachtages werden Hintergründe von Konfliktsituationen und Möglichkeiten, mit diesen umzugehen, von den Referentinnen Bircan Dinç und Yasemin Sönmez (Familienwelten gGmbH Bielefeld) vorgestellt.

    Der zweite Fachtag am 23. Februar rückt Jungen und junge Männer aus patriarchalischen Familienstrukturen in den Fokus. Unter der Fragestellung "Für die Familienehre?" stellen der Diplom-Psychologe Ahmad Mansour und der Theaterpädagoge Yilmaz Atmaca praxisnah Aspekte der sozialen Arbeit mit Jungen aus Zuwandererfamilien vor. Beide Referenten arbeiten seit Jahren als Gruppenleiter für das Berliner Projekt "Heroes".

    "Für Jugendliche aus Zuwandererfamilien kann das Aufwachsen mit unterschiedlichen Wertevorstellungen zu gravierenden Autonomiekonflikten in der Pubertät führen. Auslöser kann dabei beispielsweise eine erste Liebe sein. Weil dies eine Herausforderung für die Jugendlichen und die Beratenden ist, wollen wir die Fachkräfte gezielt in ihrer Arbeit unterstützen", so Regina Homeyer, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Detmold. Die Sexualpädagogin Meral Renz stellt in ihrem Seminar am 5. März eine interkulturelle und geschlechtersensible Sicht auf Liebe, Partnerschaft und Sexualität vor. Unter anderem werden Fragen behandelt wie "Gibt es eine kulturelle Sicht auf Lebensentwürfe, Partnerschaften und Sexualität?" und "Wie kann ein Beratender aufklären, ohne Tabus zu verletzen?"

    Aufenthalts- und sozialrechtliche Fragestellungen behandelt Prof. Dr. Dorothee Frings, von der Hochschule Niederrhein, im Rahmen des vierten und letzten Fachtages der Reihe am 24. März.

    Fragen zur Veranstaltungsreihe beantworten Stefan Fenneker unter (05231) 977-340 oder Regina Homeyer unter (05231) 977-284. Anmeldungen sind möglich unter "www.vhs-detmold-lemgo.de". Weitere Informationen gibt es zudem unter "www.integration-detmold.de/angebote/fortbildungen".

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