1. "Die Bürger sollen zu Wort kommen!"

    Landkreis bündelt lokale Proteste gegen Suedlink-Trasse / Landrat Jörg Farr am Montag zu Gesprächen in Berlin

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    Landrat Jörg Farr wehrt sich gegen eine Reduzierung der Diskussion auf nur noch kleinräumige Leitungs-Varianten. "Ich will wissen", sagt er, "warum die Trasse durch dichtbesiedeltes und in Teilen dicht bewaldetes Gebiet führen muss und nicht durch einen Raum mit nur wenigen Ansiedlungen".

    Farr will in der Informationsveranstaltung mit dem Netzbetreiber Tennet am Dienstag in Lauenau eine klare Haltung beziehen und dabei auch die Schaumburger Maßnahmen in dieser Angelegenheit erläutern. In diesem Zusammenhang begrüßte er die bereits erfolgten lokalen Proteste und ermunterte die Bevölkerung, beim genannten Termin selbst Stellung zu nehmen: "Die Bürger sollen zu Wort kommen."

    Der Landrat hat inzwischen die Bürgermeister aller betroffenen Gemeinden im östlichen Kreisbereich gebeten, deren Einwohner zum Besuch der Veranstaltung aufzufordern.

    Die derzeit diskutierte Trassenalternative berührt von Norden kommend Wölpinghausen, Sachsenhagen, Ottensen, Hohnhorst, Riepen, die nördlichen Ausläufer des Bückebergs, Reinsdorf, Pohle und Hülsede und führt weiter über Beber, Bakede und Hamelspringe in Richtung Bad Münder. Der deutlichste Protest gegen die Tennet-Pläne ist bislang aus dem Bereich der Samtgemeinde Rodenberg zu hören. In Pohle hat sich eine Bürgerinitiative gebildet. Sie ließ in diesen Tagen Transparente anbringen, die die ablehnende Haltung verdeutlichen. Pohle fühlt sich ebenso wie Kleinhegesdorf und auch Reinsdorf von den als monströs zu befürchtenden Masten besonders bedroht, weil auch bisher schon eine Hochspannungsleitung an den Siedlungen vorbeiführt.

    Gerade erst haben die Kleinhegesdorfer Unterschriften gesammelt, weil sie sich bei einer "Suedlink"-Trasse dann völlig "umzingelt" fühlen.

    Rodenbergs neuer Samtgemeindebürgermeister Georg Hudalla zeigt Verständnis für die Sorgen der Bevölkerung. Er hat die Mitgliedsgemeinden um eine gemeinsame Resolution gebeten. Und natürlich erfolgen die Aktivitäten auf Landkreisebene mit fundierter Rodenberger Beteiligung.

    Auch Hudalla hofft auf eine große Publikumskulisse am Dienstag – und auf weitere Argumente, die die mögliche Trassenführung durch die hiesige Region vielleicht doch verhindern könnten.

    Das Verhältnis des technisch Machbaren zu dem für den Menschen Erträglichen sei schon sehr weit überschritten, glaubt er.

    Die Belastung der hiesigen Orte durch die Autobahn gelte für ihn ebenso als Beispiel wie die anhaltende Diskussion um den Bau von Windkraftanlagen: Schon dafür gebe es kaum noch einen allgemein akzeptierten Platz. Foto: al

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