1. Bekleidung für die Füße

    Dauerausstellung über das Schuhmacherhandwerk

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    Blomberg (lig). Seit geraumer Zeit hat eine Dauerausstellung über das Schuhmacherhandwerk Einzug in die Bücherei gehalten. In einem kleinen Raum können Interessierte Gerätschaften und Materialien betrachten, mit denen die Schuhmacher ihr Handwerk ausübten. Grund für die Ausstellung ist eine große Schuhmachertradition in der Nelkenstadt im 17. und 18. Jahrhundert.

    Die Idee einer solchen Ausstellung hatte Heinrich Prasse, der einer alten Schuhmacherfamilie entstammt, die die einzige Schuhfabrik besaß. Er sprach Ursula Schmidt von der örtlichen Bücherei an und im Heimatverein fanden sich interessierte Köpfe, die dieses Projekt gerne aufgriffen. Wissenschaftlich begleitet wurde es von der Bauhistorikerin Nadine Behrmann. Als Dauerstandort wurde die Bücherei gewählt, denn auch das Haus war damals ein Schuster- und Lohgerberhaus. Das Inventar der Ausstellung stellte der ortsansässige Schuhmacher Bernhard Claassen zur Verfügung. Sie zeigt unter anderem verschiedene Maschinen, die zum Nähen der Schuhe und Schäfte oder für Verzierungen genutzt wurden – die älteste Nähmaschine der Ausstellung stammt aus dem Jahre 1900.

    Mit rund 80 Schuhmachern gehörten sie in Blomberg zu den größten Berufsschichten. "Es waren angesehene Bürger, die auch politisch großen Einfluss hatten", erzählt Nadine Behrmann.

    Zu Fuß verkauften die Schuhmacher früher ihre Schuhe. "Sie waren gut und preiswert. Weil die Blomberger Schuhmacher selbst gerben konnten, konnten sie die Schuhe preiswerter anbieten. Das führte aber auch zu Neidern, so dass bald Zölle erhoben wurden", weiß Behrmann. Die Vielzahl der Schuhmacher hatte aber auch Nachteile, wie Ursula Schmidt weiß. "Durch die Vielzahl konnten nicht alle überleben und sind später verarmt", sagt sie.

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