APELERN (al). Apelerns Kommunalpolitiker sehen ihre Gemeinde in einer guten finanziellen Situation. Ein "Superhaushalt" befand SPD-Sprecher Andreas Kölle. "Sehr zufrieden", zeigte sich Börries von Hammerstein für die CDU. Kämmerer und Gemeindedirektor Sven Janisch stimmte zu: "Wir sind in einer guten Lage."
In Zahlen ausgedrückt: Bei einem Volumen von 1,9 Millionen Euro und einer Rücklage von über einer Million Euro wird die Gemeinde in 2015 rund 460.000 Euro investieren, ohne dafür Fremdmittel in Anspruch nehmen zu müssen. Allerdings erwartet sie 165.000 Euro an Zuschüssen aus dem Dorferneuerungsprogramm.
Janisch sprach sogar von einer "Steuererstattung für die Bürger", indem die Gemeinde die Hebesätze für die Grundsteuern unverändert lasse, obwohl schon in 2015 ein Minusbetrag zu erwarten sei. Würde der jährliche Aufwand für den Wegebau in Höhe von 7.500 Euro umgelegt, müsste die Grundsteuer A von 310 auf 390 Punkte steigen. Allein die nächtliche Beleuchtung der innerörtlichen Straßen für 35.000 Euro müsste bei der Grundsteuer B eine Anhebung von 320 auf 420 Prozent bedeuten. Steigendes Gewerbesteueraufkommen und Mieteinnahmen seien der Grund für die gute finanzielle Entwicklung, betonte der Kämmerer.
Apelern könne es sich sogar leisten, die Umstellung auf LED-Technik in Groß Hegesdorf für 40.000 Euro aus eigenen Mitteln zu bestreiten, ohne ein zinsgünstiges KfW-Darlehen in Anspruch nehmen zu müssen. Weitere investive Schwerpunkte seien Umbaumaßnahmen zur Verkehrsberuhigung in der Reinsdorfer Ortsdurchfahrt, die Sanierung der Lyhrener Straße in Apelern einschließlich der Befestigung des Seitenstreifens und der weitere Ausbau des ehemaligen Küsterhauses am Kirchplatz. Die genannten Maßnahmen sind als Projekte der Dorferneuerung anerkannt. Für den Soldorfer Friedhofsweg stehen 25.000 Euro im Plan.
SPD-Sprecher Kölle hielt einen ausführlichen Rückblick auf die in allen Ortsteilen erfolgten Maßnahmen des zu Ende gehenden Jahres: "Trotzdem haben wir noch einen Überschuss von 70.000 Euro erwirtschaftet und können ein Darlehen ablösen." Apelerns Pro-Kopf-Verschulung sinke damit auf unter 130 Euro.
"Uns geht es viel besser als andere Gemeinden, die nicht mehr wissen, woher sie das Geld nehmen sollen", nickte Ratsherr von Hammerstein (CDU). Sein besonderes Anliegen: Die Gemeinde müsse "mit allen Mitteln" versuchen, auch für die noch unterversorgten Bereiche "schnelles Breitband bekommen".
Vor allem Kleinhegesdorf und Teile von Soldorf seien "ein schwarzes Loch". Foto: al