SAMTGEMEINDE RODENBERG (al). Die bisherige Lauenauer Gruppenleiterin Anja Falius wird neue Jugendwartin der Feuerwehren in der Samtgemeinde Rodenberg. Sie übernimmt das Amt vom Soldorfer Bernd Isensee, der nach jetzt 15 Jahren auf eigenen Wunsch ausscheidet. Für Falius rückt Anne-Jana Eckert nach.
Für Falius ist der Schritt in die nächsthöhere Instanz nicht nur ein Wechsel des Ärmelabzeichens von blauer zur roten Umrandung. Sie weiß um die Herausforderungen, denen gerade die Jugendbetreuung ausgesetzt ist. Seitdem Schule für Heranwachsende zur Ganztagesangelegenheit wurde, bröckelt es in den Gruppen. In den besten Jahren von Isensees Amtszeit gehörten weit über 200 Mädchen und Jungen den zwölf Jugendwehren an. Heute sind es gerade noch 175 – mit weiter sinkender Tendenz. "Wenn die Kinder erst um 16.30 Uhr nach Hause kommen, fällt die Entscheidung über die weitere Ausgestaltung der verbleibenden Freizeit schwer", weiß die zweifache Mutter und kann es durchaus verstehen, dass Freunde, der Sportverein oder einfach nur Ausspannen Vorrang vor freiwillig übernommenen Feuerwehrpflichten genießen. "Wir müssen den Bestand halten", hat sie sich deshalb vorgenommen und denkt mit Unterstützung des durch Delegierte aus allen Ortswehren gebildeten "Jugendforums" an neue attraktive Vorhaben.
Weitere Anstrengungen soll es in der "Vorstufe" der Jugendwehren geben: In acht Kindergruppen sind heute schon 130 Mädchen und Jungen im Alter zwischen sechs und neun Jahren registriert. Wenn diese mit Eifer und Freude in die Jugendstufe wechseln, sei "schon viel gewonnen", glaubt Anne Eckert aus eigener Erfahrung als ehemalige Betreuerin. "Wir wünschen uns schon noch weitere Gründungen", hofft Falius auf mehr Mut in den Ortswehren. Doch dort scheiterte es bislang meist an fehlenden oder fachkundigen Verantwortlichen.
Für Anja Falius hat die jetzt endende Amtszeit einen krönenden Abschluss gefunden. In einer Fachzeitschrift wurde ihre Gruppe wegen Leistungen und Kameradschaft soeben als "Jugendfeuerwehr des Monats" nominiert. Dass da etwas dran sein muss, ist auch an der Entscheidung von drei jungen Mitgliedern auszumachen. Die knapp 18-Jährigen könnten längst in den Kreis der erwachsenen Aktiven wechseln. Aber sie wollen noch für ein letztes Jahr bleiben – weil es ihnen in der Jugendwehr so gut gefällt. Foto: al