Leopoldshöhe (kd). Der Admiral (Vanessa atalanta), einer der schönsten, größten und elegantesten Tagfalter, verbringt die Winterzeit immer häufiger in heimischen Gefilden. Der Naturschutzbund (NABU) Leopoldshöhe bittet um Hinweise, wann und wo eines dieser Exemplare gesichtet wurde.
Der Admiral ist eigentlich ein Wanderfalter, er wandert je nach Witterungsverlauf ab Anfang Mai in die Region ein und bildet dann bis Ende Oktober/Anfang November zwei Generationen aus. Seit etwa Mitte der 1990er-Jahre überwintert der Admiral in zunehmendem Maße in Mitteleuropa, während die Einwanderung aus Südeuropa zeitgleich scheinbar mehr und mehr stagniert. Mittlerweile ist der Admiral in Teilen Mitteleuropas ganzjährig zu beobachten und kann selbst strengere Winter überdauern.
Ziel der herbstlichen Südwanderungen sind inzwischen nicht mehr der Mittelmeerraum oder Nordafrika, sondern wärmere Tieflagen des südlichen Mitteleuropas, wie Oberrheinebene, Donau- bzw. Moseltal und Südalpenrand. "Wobei", so der NABU-Entomologe (Insektenkundler) Hans Dudler, "zahlreiche Falter oft erfolgreich auch in weniger klimatisch begünstigten Gebieten, wie hier bei uns im Kreis Lippe, überwintern. Möglicherweise überdauern inzwischen bei dieser Art auch die Puppen. Dem gegenüber sterben Eier und Raupen im Spätherbst mit Einbruch der nasskalten bis frostigen Jahreszeit größtenteils ab. Nach Lage der Dinge überleben aber genügend Falter, um den Erhalt der lokalen Populationen zu sichern."
Immer noch fliegen zum Jahresende Admirale in Lippe umher, insbesondere bei sonnigem Wetter. Ewald Thies vom NABU Leopoldshöhe: "Die Schmetterlinge sind derzeit jeden Tag zu beobachten, allesamt in einem guten Zustand. Mal sehen, wie lange das noch so weiter geht." Der Naturschutzbund bittet um Meldung von Wintersichtungen, mit Fundort und Datum, wenn ziehende oder rastende Admirale, Raupen oder Puppen dieser Wanderfalterart in eingeknickten Blättern, in Blatttüten oder an Brennnesseln festgestellt werden. Erwünscht ist vor allem ein Bildbeleg. Fundmeldungen bitte an info@nabu-leo.de per E-Mail.