Oerlinghausen (kd). Ohne eindeutigen Sieger endete die lippische Einzelmeisterschaft im Schach. Bei den Herren teilten sich Dirk Altenbernd und Joachim Stork den Turniersieg sowie den ersten und zweiten Preis. Dirk Altenbernd verzichtet auf den Stichkampf, und so vertritt Joachim Stork den Schachbezirk Lippe bei den OWL-Meisterschaften 2015. Leander Jakubek und Martin Fenner teilten sich den den dritten Preis.
In der letzten Runde ging es Ende 2014 noch einmal richtig zur Sache. Die spannendste Partie des Abends wurde an Brett 1 zwischen Leander Jakubek und dem Oerlinghauser Dirk Altenbernd gespielt. Aber Jakubek zeigte sich der Stellung gewachsen und steigerte unerbittlich den Druck auf die gegnerische Rochadestellung, bis er eine Gewinnstellung hatte. Aber bei der großen Auswahl an guten Zügen gestattete er seinem Gegner, die Dame für einen Turm und ein paar Bauern herzugeben. Damit lenkte er die Partie ins Endspiel, und hier kam Altenbernd mit den neuen Stellungsproblemen besser zurecht als sein Gegner. Schon nach Mitternacht gab Jakubek schließlich selbst die Dame zurück, aber das entstehende Bauernendspiel war für keinen mehr zu gewinnen.
Ganz anders verlief die Partie am zweiten Brett. Bereits früh in der Eröffnung verließen die Kontrahenten ausgetretene Pfade, ohne daß einer von beiden etwas Vorentscheidendes erreichte. Im Mittelspiel überspielte Joachim Stork seinen Gegner ganz allmählich. Aber im 34. Zug patzte er und gestattete seinem Gegner, mit einer Springergabel alle Schwerfiguren auf einmal anzugreifen. Aber auf Grund des für ihn günstigen Fortgangs der Partien an den Nachbarbrettern bot Stork einRemis an.
Für Titelverteidiger Martin Fenner verlief die letzte Runde enttäuschend. Einen halben Punkt hinter den beiden Führenden, mußte er seine Partie unbedingt gewinnen. Doch die Damen wurden schnell getauscht und Dietmar Schilling zeigte gute Endspieltechnik. Ganz allmählich überspielte er den Titelverteidiger. Dieser konnte bald nur noch aufgeben. In der Partie Siol gegen Beermann schlug Andreas Beermann einen vergifteten Bauern. Das kostete ihn einen Läufer und bald auch die ganze Partie. Andererseits wurden sich Herbert Wangert und Wilhelm von Eßen schnell einig machten bereits im 20. Zug remis. Im Kampf um den Damenpreis reichte Franziska Jachmann ein Unentschieden. Aber auch ihr Gegner Thomas Hochfeld war entschlossen, mit einem Sieg seine Chance zu erhalten. Die Eröffnung begannen beide deshalb vorsichtig, aber im Mittelspiel entstand ein wildes Handgemenge. Franziska Jachmann geriet immer weiter in eine schwierige Lage. Schließlich versuchte sie, mit einem Figurenopfer das Blatt noch zu wenden. Aber ihre Figuren standen bereits zu schlecht. Hochfeld baute sehr schnell eigene und diesmal entscheidende Drohungen auf. Das war die Chance, auf die Martha Rathmann gewartet hatte. Mit einem Sieg gegen Andre Schlote zog sie mit Franziska gleich. Um den Titel bei den Damen wird es deshalb einen Stichkampf geben.
Lange sah auch Martin Kirchner wie ein sicherer Kandidat für den Ratingpreis aus. Sein Gegner Uwe Stubben verteidigte sich hartnäckig, aber letztendlich doch vergebens. Etwas überraschend hatte Thomas Hochfeld in der Buchholz-Wertung am Ende doch die Nase vorn.