RODENBERG (pd). Eine Art vorweihnachtliche Bescherung gab es für das Bündnis Rodenberg für Demokratie (BüRo): Eine Bürgerin der Samtgemeinde hat zu ihrem runden Geburtstag von ihren Gästen anstatt üblicher Geschenke Geld für "Stolpersteine" erbeten. 1900 Euro sind durch diese gute Idee zusammengekommen, die jetzt dem BüRo überwiesen werden. Ihren Namen möchte die edle Spenderin nicht nennen, teilte BüRo-Sprecher Uwe Märtens mit. "Auch wenn noch einige Wünsche offen sind, so war es diesen Leuten offensichtlich wichtiger, durch Stolpersteine die Menschen in diesem Land an eine unrühmliche Vergangenheit zu erinnern, damit sich vergleichbares nicht wiederholt", heißt es weiter in der Pressemitteilung. Dies sei besonders lobenswert vor dem Hintergrund, dass sich in diesem Land schon wieder Tendenzen abzeichnen, die mit Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung einhergehen würden. Rund 70 Gäste, zum großen Teil aus der Samtgemeinde, sind dem Wunsch des Geburtstagskindes gefolgt und haben kräftig gespendet. Zudem wurde das Geld mit viel Phantasie verpackt. So stellten unterschiedliche Verpackungen symbolisch Stolpersteine dar. "Für das Bündnis ist dies eine besondere Anerkennung der Arbeit, an die unsagbaren Gräueltaten des Dritten Reiches zu erinnern", so Märtens weiter.
Das Geld soll gemäß dem Wunsch der Spender ausschließlich für noch nicht in Auftrag gegebene Stolpersteine genutzt werden. "Einfach klasse, dass sich vor einer Geburtstagsfeier so viele Menschen mit Stolpersteinen und somit mit Denunziation, Verfolgung, Folter und Mord befasst haben", unterstreicht der BüRo-Sprecher am Ende der Erklärung.