Bad Salzuflen (rto). Eine Operette ist meist ein mit fulminantem Bühnenbild versehenes Musikstück, das auf großen Bühnen aufgeführt wird. Am Vorabend zu Silvester kam jetzt ohne Bühnenbild, sozusagen als sparsame lippische Version, eine konzertante Vorstellung der "Fledermaus” von Johann Strauß in die Salzufler Konzerthalle. Sie gehört zu den berühmtesten Operetten von Johann Strauß und ist zudem eine der wenigen, die regelmäßig, meist zu Silvester und im Fasching, an großen internationalen Opernhäusern gespielt wird.
Der Grund dafür ist vor allem die ausgesprochen feinsinnige, mitreißende und meisterhaft orchestrierte Komposition. Davon konnten sich am Dienstagabend rund 300 Gäste in der Konzerthalle wieder selbst überzeugen.
In einer humoristisch unterlegten Moderation ("Es küsst in der Operette ein jeder die Soubrette") wurde das Publikum von Akt zu Akt und durch den Abend geführt.
Das Pannonia-Orchester, das erweiterte Bad Salzufler Kurorchester unter Leitung von György Kovàcs, lieferte dazu den orchestralen Hintergrund. Die solistischen Aufgaben meisterten Gabriele Bühner-Walther (Rosalinde), Hansjörg Bühner (Eisenstein), Lilla Galambos (Adele) sowie Zoltàn Kiss (Orlowsky) souverän.
Der Dialog des Moderators mit dem Orchesterchef und den Solisten verführte das Publikum in der nur mäßig besuchten Konzerthalle immer wieder zu Schmunzeln – aber Orchesterleiter György Kovàcs hatte offensichtlich viel Spaß an dem Treiben. So wurde dem Publikum am vorletzten Tag des alten Jahres mit Walzer und Polkaklängen sowie bekannten Liedern wie "Glücklich ist, wer vergisst" oder "Brüderlein und Schwesterlein” ein unterhaltsamer Abend geboten. Mit viel Fantasie konnte man sich bei den Arien, der in Kostümen auftretenden Solisten, sogar das Bühnenbild vorstellen. Insgesamt ein unterhaltsamer Abend zum Jahresabschluss, der Freude bereitete und sicher etwas mehr Publikum verdient gehabt hätte.