Kreis Lippe. Die Caritasstiftung für den Kreis Lippe und die Stadt Bad Pyrmont konnte auch 2014 mit gezielter finanzieller Unterstützung Menschen in Not unterstützen. In der letzten Kuratoriumssitzung von Weihnachten vergab die Stiftung insgesamt 2.000 Euro. So erhielt in diesem Jahr ein junger Mann Geld für eine Busfahrkarte nach Paderborn. Der Jugendliche lebt als Flüchtling im Kreis Lippe. In Paderborn besucht er das Bonifatius-Förderzentrum, das die möglichst schnelle Integration von Flüchtlingen fördert und auf einen Hauptschulabschluss vorbereitet. Weil der junge Mann volljährig ist und der Schulpflicht nicht mehr unterliegt, übernehmen die Behörden die Kosten für die Fahrkarte nicht. Der Jugendliche, der während seiner Flucht besonderen Schwierigkeiten ausgesetzt war und ohne Familie in Deutschland lebt, hätte die Schule und damit die Hoffnung auf ein besseres Leben aufgeben müssen. Jetzt trägt die Caritasstiftung den Betrag für neun Monatskarten, die innerhalb eines Schuljahres anfallen, insgesamt etwa 800 Euro.
Wie in diesem Fall unterstützt die Caritasstiftung Menschen, bei denen andere soziale Hilfen nicht mehr oder nicht ausreichend greifen. Die Caritasstiftung stellt "nachrangige Mittel" zur Verfügung, also zusätzliche Leistungen. Zuwendungen vergibt die Stiftung vor allem in den Fällen, in denen die Not besonders groß ist oder wenn die gezielte finanzielle Unterstützung die Selbsthilfe unterstützt. Die Mitarbeiter des Caritasverbandes für den Kreis Lippe und die Stadt Bad Pyrmont überprüfen die Anträge an die Stiftung, ob sie diesen Kriterien gerecht werden.
Das fünfköpfige Stiftungskuratorium unter Leitung von Dr. Bernhard König arbeitet ehrenamtlich. Verwaltungskosten für die Caritasstiftung fallen nicht an und alle erwirtschafteten Erträge werden für den Stiftungszweck verwendet. Dennoch reichen die Mittel der Stiftung nicht – und das in einer Zeit, in der immer mehr Menschen auf soziale Hilfen angewiesen sind und soziale Stiftungen wie die Caritasstiftung an Bedeutung gewinnen. Weitere Zustiftungen wären notwendig, um wirkungsvolle Unterstützung leisten zu können.
Stiftungen machen aber auch für viele Erblasser Sinn, meint der Kuratoriumsvorsitzende Dr. Bernhard König. Das gelte gerade in den Fällen, in denen viel Vermögen vorhanden ist: "Wer sein Erbe in Zukunft sinnvoll verwendet wissen will, der findet in der Caritasstiftung den richtigen Partner."