Oerlinghausen-Helpup (kd). Kurz vor Weihnachten erlebten 200 benachteiligte Kinder im rumänischen Sibiu (Hermannstadt) eine ungewöhnliche Bescherung. "Helpuper Kinder beschenken Hermannstädter Kinder" lautete die Aktion des Fördervereins der Grundschule und des Vereins "Help up mit Herz und Hand”.
Der kleine Chor sang so laut wie möglich. Mit einem Lied bedankten sich die Kinder für die Tüten mit den Geschenken. Auch wenn der Gesang zuvor einstudiert worden war, ließ sich an ihren Gesichtern dennoch echte Freude über die Gaben ablesen. "Die meisten Kinder haben die Tüten gleich ausgepackt und angefangen zu tauschen", berichtete Volker Neuhöfer nach der Rückkehr. "Es war eine der eindrucksvollsten Erfahrungen."
Neuhöfer hatte sich gemeinsam mit Martin Elbracht und Reinhold Lange auf den 1.800 Kilometer langen Weg gemacht, um die Tüten an den Bestimmungsort zu bringen. Bereits seit acht Jahren transportieren die Mitglieder der Verein "Help up mit Herz und Hand”gebrauchte medizinische Hilfsmittel, Kleidung und Lebensmittel nach Siebenbürgen. Alle Spenden gehen direkt an anerkannte Institutionen.
Zu ihnen gehört die Stiftung "Edelweiß". Sie betreut Kinder aus schwierigen Familienverhältnissen. Im Haus der Stiftung können sie unter Aufsicht von Fachkräften spielen, Hausaufgaben erledigen und gratis ein warmes Essen erhalten.
In der Vorweihnachtszeit hatten Axel Wattenberg, Vorsitzender des Fördervereins der Grundschule, und Martin Elbracht, Vorsitzender des Vereins "Help up mit Herz und Hand”, die Idee, ein kleines Zeichen zu setzen. Ein gemeinsamer Aufruf richtete sich an die Kinder und Eltern der Grundschule. Auf freiwilliger Basis wurde um Hygieneartikel, Schulmaterialien und Spielzeug gebeten. Die Initiative fand ein großes Echo. Im Religionsunterricht haben die Lehrkräfte darüber gesprochen. Die Resonanz war enorm: Viele Grundschüler trennten sich sogar von ihren Kuscheltieren und Modellautos, um den Kindern in Rumänien eine Freude zu bereiten.
Mit mehreren Kindern, der Schulleiterin Ulrike Petersen und der Schulpflegschaftsvorsitzenden Anke Laudick konnten die gespendeten Artikel innerhalb von drei Stunden gleichmäßig auf 200 Geschenketüten verteilt werden. Mitglieder des Vereins "Help up mit Herz und Hand” reisten dann auf eigene Kosten nach Hermannstadt. "Gott sei Dank reichten die Tüten aus", meinte Volker Neuhöfer anschließend.