Kreis Lippe. Das Online-Beteiligungsverfahren für die Gewässer in Nordrhein-Westfalen ist gestartet. Was brauchen unsere Flüsse und Bäche um lebendige Gewässer zu werden? Auch das Wissen von Bürgern soll Antworten liefern. Das Land Nordrhein-Westfalen hat ein Beteiligungsverfahren eröffnet, in dem es darum geht für das Grundwasser und die Flüsse und Bäche in Nordrhein-Westfalen die Maßnahmen zu finden, die notwendig sind um gute Gewässereigenschaften zu erlangen. So müssen stoffliche Einträge verhindert oder minimiert werden, damit die chemische Wasserqualität stimmt. "Das allein reicht aber nicht aus", erklärt Birgit Rehsies, Dezernentin für Wasserwirtschaft bei der Bezirksregierung Detmold. Heimische Wasserpflanzen, Kleinstlebewesen und Fische müssten auffindbar sein. Auch die Gewässerstruktur und die umgebende Landschaft müssten in Ordnung sein.
Rehsies: "Renaturierungsmaßnahmen helfen unseren Flüssen und Bächen dabei, wieder naturnäher zu fließen. Dazu gehört die Beseitigung von unnötigem Sohl- und Uferverbau (zum Beispiel Betongerinne), das Einbringen von Bäumen in den Flusslauf (so genanntes Totholz) und die Beseitigung von Wehren und anderen Wanderhindernissen oder die Umgehung mittels Fischtreppen oder Nebengerinnen."
Das Wissen über den Zustand der Gewässer stammt aus zahlreichen Messungen und Untersuchungen, die in den vergangenen Jahren durch das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) an allen Gewässern in NRW durchgeführt wurden. Die Belastungen des Grundwassers und der Fließgewässer werden in den "Steckbriefen der Planungseinheiten" vorgestellt. Diese sind Bestandteil des Bewirtschaftungsplans, der neben den Belastungen auch die als notwendig erkannten Maßnahmen für die Gewässer beinhalten soll. Auf regionalen Terminen ("Runde Tischen"), hatten Behördenvertreter und Öffentlichkeit in diesem Jahr bereits Gelegenheit zu ersten Diskussionen über den Gewässerzustand und auch über notwendige Maßnahmen.
Das Ergebnis, der Entwurf des Bewirtschaftungsplans 2015 bis 2021, kann jetzt im Internet unter der Adresse "www.flussgebiete.nrw.de" online eingesehen werden (Menü WRRL – Lebendige Gewässer, Untermenü "Termine"). Bei der Bezirksregierung am Standort in Minden, Büntestraße 1, sowie auch bei den Verwaltungen der Kreise und der Stadt Bielefeld liegen die Druckversionen der Dokumente ab Mitte Januar aus. Jeder Bürger ist eingeladen hierzu Stellung zu nehmen, sich mit seinem "Vorortwissen" zu beteiligen und sich so aktiv für die Verbesserung der Gewässerlandschaften einzusetzen. "Mischen Sie sich ein!", appelliert Birgit Rehsies von der Bezirksregierung. Das Beteiligungsverfahren läuft bis zum 22. Juni 2015.