BAD NENNDORF (jl). Ja, ist denn schon Weihnachten? Mit einem warmen Geldsegen haben die drei Bad Nenndorfer Apotheken wieder örtliche Projekte beschert. In diesem Jahr unterstützen die Kur-Apotheke, Brunnen-Apotheke und Apotheke am Park mit jeweils 333 Euro die Berlin-Schule, den Tierschutzverein und den Präventionsrat Bad Nenndorf/Rodenberg. "Wir schauen immer, was hier vor Ort gerade passiert und wo Geld gebraucht wird", sagte Jürgen Uebel, Inhaber der Kur-Apotheke, beim gemeinsamen Fototermin mit den Apothekenleiterinnen Karin Grund (Apotheke am Park) und Claudia Keich (Brunnen-Apotheke). Und die baren Geschenke kommen gerade recht.
"Wir brauchen dringend neue Quarantäneboxen", berichtete die Vorsitzende des hiesigen Tierschutzvereins Jutta Schneider. Die bisherigen Boxen sind mittlerweile 20 Jahre alt und "überfällig". Moderne Boxen mit Schieber und der Möglichkeit, mit einem sogenannten Zwangskorb arbeiten zu können, würden das Händeln der Katzen vereinfachen und Bissverletzungen vorbeugen. 2.000 Euro kostet eine entsprechende Doppelbox, für mindestens vier spare die Auffangstation, so Schneider.
In der Berlin-Schule fließt die Spende im Rahmen des Projektes "Faire Schule"
in eine pädagogische Theaterwerkstatt. Diese soll die Erst- und Zweitklässler schulen, sich gegen unangenehme Ansprachen Erwachsener, sei es auf dem Schulweg, aber auch in der Familie, zu wehren. Es geht darum, Missbrauch zu vermeiden. "Nur wer ein Nein-Gefühl erkennt, kann auch Grenzen differenzieren und setzen", erklärte Silke Olbrisch, Vorsitzende des Schulelternrates. Gemeinsam mit einer Unterstützung durch die Sparkasse Schaumburg (350 Euro) ermöglicht die Apotheken-Spende am 29. Januar 2015 drei Aufführungen von "Die große Nein-Tonne". Seit November läuft der Sprachkurs für Willkommene im Bad Nenndorfer Vereinsheim (dienstags und donnerstags von 10 bis 12 Uhr). Mit der gespendeten Summe schafft Vera Winkler Unterrichts- und Schreibmaterialien für die Teilnehmer an. "Wir sind mittlerweile 20 bis 25 Schüler sowie vier pädagogische Lehrer und drei Helfer", berichtete die Projektinitiatorin.
Vom Analphabeten bis zum Fortgeschrittenen, vom Jugendlichen bis zum Senior, ist hier jeder Flüchtling willkommen – auch ohne vorherige Anmeldung. Wie der Kontaktbeamte Jürgen Henze ergänzte, sei die Zeit bis zu den regulären Sprachkursen nach der Bewilligung des Asylantrags verloren für die Eingliederung. "Je eher ein Sprachunterricht stattfindet, desto besser." Wer weitere Informationen erhalten oder selbst spenden möchte, kann sich jederzeit direkt an den Sprachkurs (lise4@t-online.de), die "Faire Schule" (silke.olbrisch@web.de, 05723 / 2783) und den Tierschutzverein (www.tierschutz-rodenberg.de, 05723 / 82902) wenden. Foto: jl