1. Das Geburtshaus Kreativität

    Kunsttherapie im neuen Gewand / Umzug in die Hindenburgstraße 5

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    WUNSTORF (ew). Die Kunsttherapie des KRH Psychiatrie Wunstorf ist in die Hindenburgstraße 5 umgezogen. "Wir wollen mit dem Umzug der Kunsttherapie neue Räume für die kreative Entfaltung der Patientinnen und Patienten ermöglichen", sagt Prof. Dr. Marc Ziegenbein, Ärztlicher Direktor. "Dass das Gebäude das frühere Geburtshaus der Stadt Wunstorf war, fanden wir sehr passend – so war ein Name schnell gefunden: es heißt jetzt ‚Geburtshaus Kreativität‘", ergänzt Cornelia Dr. Oestereich, als Chefärztin und Unterstützerin des Projektes weiter. Geplant ist es, hier nicht nur die Kunsttherapie und temporäre Kunstprojekte zu etablieren, sondern auch Lesungen oder Ausstellungen für die Patienten und die Wunstorfer Öffentlichkeit anzubieten. So soll der Bogen zwischen Kunst im Krankenhaus und Kunst in der Stadt Wunstorf gezogen werden. "Wir gedenken, im Frühjahr 2015 fertig zu sein und planen dann eine offizielle Eröffnung des Geburtshauses Kreativität", erläutert Ziegenbein weiter.

    Kunst als Therapie - das hat im Krankenhaus Wunstorf eine lange Tradition. Schon seit den 1980er Jahren fanden erste Kunstprojekte zusammen mit Patienten unter der Leitung von freischaffenden Künstlern statt. Seit 1990 ist die Kunstwerkstatt fester Bestandteil der therapeutischen Arbeit und wird von Anette Dittmer geleitet. Die Skulpturen und andere Kunstobjekte sind an verschiedenen Plätzen im Gesundheitspark des Krankenhauses ausgestellt. So etablierte sich für Patienten die Möglichkeit, sich in der künstlerischen Arbeit auszudrücken. Nach dieser jahrelangen Entwicklung war es jetzt an der Zeit, der Kunst – im wahrsten Sinne des Wortes – neue Räume zur Entfaltung anzubieten. Mit der Villa in der Hindenburgstraße waren zwar schnell schöne helle Räume gefunden, aber für den Einzug waren und sind einige Umbauten notwendig. Nicht nur Renovierungsarbeiten, sondern auch Instandsetzungen werden derzeit umgesetzt: "Wir müssen das Gebäude so umbauen, dass es den Anforderungen eines Krankenhauses genügt. Dazu gehören Umbauten, die dem Denkmalschutz genügen und krankenhausnotwendige Anforderungen, wie beispielsweise ein barrierefreier Zugang", erklärt Johannes Brack als kaufmännischer Direktor.

    Nicht nur das Gebäude, auch der Vorgarten wird sich wandeln: Im Rahmen eines anstehenden Kunstprojektes soll im Herbst der Vorgarten künstlerisch gestaltet werden. Patienten erstellen unter der Leitung von Kunsttherapeutinnen plastische dreidimensionalen Objekte - vorzugsweise aus hoch gebrannten und somit frostfestem Ton - und auch ein flächiges Objekt. "Wir freuen uns, von Beginn an in die Planungen eingebunden zu sein und auf diese Weise mitgestalten zu können", sagt Anette Dittmer, die leitende Kunsttherapeutin. Insgesamt sind zehn Kunstobjekte geplant, die auf Metallsockeln montiert werden. Diese sind eigens für den Vorgarten konzipiert und bieten die Möglichkeit, wechselnde Ausstellungen im Außenraum zu präsentieren. "Auf diese Weise soll die Lebendigkeit der künstlerischen Arbeit umgesetzt werden. Mit wechselnden Ausstellungen bleiben die Betrachter neugierig, in unseren Vorgarten zu schauen. Außerdem ermöglichen wir so mehreren Menschen, ihre Kunstobjekte zu präsentieren", so Dr. Harald Döhring als ärztliche Leitung der Kunstwerkstatt und Mitglied des Fördervereins "Kunstvereint". "Wir haben viele Ideen, aber begrenzte Mittel. Daher freuen wir uns natürlich immer über Sponsoren oder neue Mitglieder für den Verein, die die Kunst in Wunstorf fördern möchten", sagt Döhring weiter mit einem Schmunzeln.

    Foto: privat

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