1. "Alles wird gut", so lautet das Motto

    Samtgemeindebürgermeister Marc Busse über die Samtgemeinde, anstehende Projekte und sein Amt

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    NIEDERNWÖHREN (nb). Das endende Jahr hat für die Samtgemeinde große feierliche Momente, besondere Jubiläen und viele grundsätzliche Veränderungen mit sich gebracht. Letztere werden auch das neue Jahr prägen. Zeit für das neue Samtgemeindeoberhaupt Marc Busse, nach gut elf Monaten im Amt Bilanz zu ziehen und einen Ausblick zu wagen, persönlich wie politisch. Nachdem der Jahresanfang 2013 noch durch den Wahlkampf der drei Kandidaten für den Posten des neuen Samtgemeindebürgermeisters geprägt war, stand mit dem Tag der Landtagswahl der Nachfolger von Fritz Anke fest: Der parteilose Busse hatte das Rennen gemacht. "Ich war ganz perplex", erinnert er sich an den Moment, als das Ergebnis öffentlich wurde. Als Kämmerer mit viel Verwaltungserfahrung dennoch "ein Sprung ins kalte Wasser". Bereits in den ersten Monaten gab es einige notwendige und weitreichende Entscheidungen zu treffen, aber auch viele Feste zu feiern. Etwa das 100-jährige Jubiläum des Männergesangsvereins Pollhagen, das für Busse zugleich auch das erste offizielle in neuer Funktion war. Der Seemannsverein beging sein 111-Jähriges mit einer "Matjesmeile" und die Mitgliedsgemeinde Meerbeck ihre "1000" gleich mit einer ganzen Reihe an Festivitäten und eindrucksvollen Aktionen. Einer der Höhepunkte war dabei die Gewerbeschau des Handels- und Gewerbevereins Niedernwöhren in Meerbeck, die mit 8000 Besuchern als großer Erfolg verbucht werden konnte. Erfolgreich ist auch ein ganz besonderer Umzug verlaufen, der der Samtgemeinde künftig eine weitere kulturhistorische wie touristische Attraktion beschert: "Hülshagen 1" ist an seinem endgültigen Standort gegenüber dem Lauenhäger Bauernhaus mittels einer spektakulären Umsetzung angekommen, Richtfest inklusive. Auf politischer Ebene wurden die Weichen für verschiedene Entscheidungen und Projekte gestellt. Eine kontinuierliche Herausforderung bleibt laut Busse der demografische Wandel und die Altersstruktur der Bewohner , dem die Samtgemeinde auf verschiedenen Ebenen Rechnung tragen muss. Während die typischen Sorgen ländlicher Regionen wie die Schließung von Dienstleistungseinrichtungen und Gaststätten sowie diverse Leerstände sich auch in Niedernwöhren bemerkbar machen, setzt Busse darauf, zu stärken, was die Gemeinden attraktiv macht. Als Standortvorteil punktet seiner Ansicht nach vor allem die Kinderbetreuungssituation dank sieben Kindertageseinrichtungen, die alle bestehen bleiben sollen. Zurzeit sei das Angebot ausreichend, der Bedarf an Kindergarten- und Krippenplätzen werde abgedeckt und Eltern, die ein Anliegen haben, könnten in der Verwaltung jederzeit auf Hilfe hoffen. Luft nach oben gibt es in Sachen Hortbetreuung, deswegen werde im neuen Jahr um zwölf Plätze aufgestockt. Hinsichtlich der Grundschulsituation sei im kommenden Jahr ebenfalls keine Veränderung zu befürchten. Momentan gäben die Schülerzahlen keinen konkreten Anlass einzugreifen, doch es sei unerlässlich, in dieser Hinsicht "wachsam" zu sein. Busse betonte, dass die Einrichtung der Grundschule Meerbeck als Außenstelle der Grundschule Niedernwöhren lediglich dazu diene, eine organisatorische Linie reinzubringen. "Das ist nicht als Schritt zu deuten, es besteht also keine Grund zur Panik", so der Samtgemeindebürgermeister. Neben den jüngsten Einwohnern und ihren Familien stehen die älteren Mitbürger jedoch nicht weniger im Fokus. Nachdem der "Anrufbus" in diesem Jahr bereits sein Zehnjähriges feiern konnte, sind für Busse Konzepte wie "Betreutes Wohnen" denkbar, um damit auch die Senioren in den Orten halten zu können. Leerstehende Gebäude gebe es hierfür genug und die Gemeinde werde darüber hinaus alles versuchen, um auch den Verbleib der Ärzte zu sichern. Die Zukunft eines weiteren Anziehungspunktes, der Badewonne, ist noch offen. Nachdem die Samtgemeinde sich nach vielen Diskussionen entschlossen hat, das Hallenbad zu verkaufen, stehen für Mitte Januar die Verhandlungen an. Interessent ist die Gemeinde Nordsehl, einen Vertragsentwurf gebe es bereits. "Wir möchten beide Seiten unter einen Hut kriegen", so Busse. Alle seien daran interessiert, die Badewonne zu erhalten, da der Samtgemeinde ansonsten ein großes Aushängeschild fehlen würde. Einzelheiten und eine genaue betriebswirtschaftliche Betrachtung stünden zwar noch aus, doch Busse äußert sich zuversichtlich, dass eine Lösung gefunden werden kann. Klappt der Transfer, würde die Samtgemeinde das Bad mit einem jährlichen Zuschuss aus dem Haushalt unterstützen. Die Stunde der Wahrheit schlägt bald auch in Sachen Straßenbeleuchtung. In Niedernwöhren gehen nachts wörtlich die Lichter aus und nun ist es an der Zeit, diesen stark polarisierenden Versuch auszuwerten und die Einsparung zu den Haushaltsberatungen Ende Januar mit konkreten Zahlen zu belegen. Beim Energiesparen möchte das Samtgemeindeoberhaupt gerne noch weiter gehen und sich für einen Austausch der Beleuchtung, hin zur LED-Technik, stark machen. Zudem gebe es hinsichtlich der Innenraumbeleuchtung öffentlicher Gebäude, alter Heizanlagen und gealterter Fenster Handlungsbedarf. Konkret geplant sei hier jedoch noch nichts, denn eine große Investition im Bereich der Feuerwehren steht noch an. Nach Übergabe des 216.000 Euro Fahrzeugs "HLF-10-6" an die Feuerwehr Niedernwöhren-Meerbeck ist nun das neue Feuerwehrgerätehaus an der Reihe, das durch die geplante Fusion der Feuerwehren Lauenhagen und Nordsehl zur Feuerwehr "Südost" nötig wird. Ein Projekt, das die Samtgemeinde das ganze nächste Jahr hindurch beschäftigen wird. Baubeginn soll laut Busse bereits Ende 2014 sein. Die Planungsphase ist bereits in vollem Gange, es gibt Skizzen und die Idee, die Feuerwehr in Grenznähe beider Gemeinden anzusiedeln, aber ein Grundstück sei noch nicht gekauft. Mit etwa einer Million Euro Investitionssumme rechnet Busse in einer ersten Schätzung.

    Große Ereignisse werfen ihre Schatten also bereits voraus, auch die Planungen für das "Max-und-Moritz-Jahr" zum 150-jährigen Jubiläum des Wihelm-Busch-Klassikers in Wiedensahl 2015 beginnen bereits. Es gibt für Busse und seine Kollegen also einige Herausforderungen zu bewältigen, denen sich der Bürgermeister aber gerne widmet. "Alles wird gut", sagt er zuversichtlich. Er sei Teil eines starken Verwaltungsteams und mit der Zusammenarbeit mit den politischen Gremien sei er ebenso zufrieden. Seinen Schritt auf den Chefsessel bereut Busse nicht, er sei glücklich seinen Posten bekleiden zu dürfen. Für das neue Jahr wünscht er sich, dass er mit seinem Team Entscheidungen trifft, die die Samtgemeinde weiter zukunftsfähig machen, und Glück und Zufriedenheit für die Bürger. "Und Gesundheit für meine Familie und alle anderen."Foto: nb

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