1. Das Land und die Stadt haben sich bei der frühkindlicher Bildung "auf den Weg gemacht"

    Kaum qualifizierte Bewerbungen auf ausgeschriebene Stellen von Sozialassistenten als dritte Kraft in KiTas

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    RINTELN (ste). Zu einer Podiumsdiskussion mit Carsten Ruhnau (SPD), Heidi Weber (Leiterin der KiTa MiniMax), Bürgermeister Thomas Priemer und MdL Karsten Becker (SPD) hatte der SPD-Stadtverband in das Familienzentrum eingeladen. Auffällig dabei: Ein starker Anteil an Erzieherinnen und Personal aus den Rintelner KiTas hatte Interesse am Thema "Die dritte Kraft kommt", Eltern von in KiTas betreuten Kindern waren nur wenig anwesend. Die frühkindliche Betreuung und Bildung, so Ruhnau, gewinne an immer stärkerer Bedeutung für den letztendlichen Bildungserfolg und habe auch familienpolitische Bedeutung. Ein Schlüssel dazu sei die dritte Betreuungskraft in KiTas, so Karsten Becker aus dem Niedersächsischen Landtag. Die wirtschaftliche Zukunft von Familien setze immer mehr zwei arbeitenden Elternpaare voraus: "Da muss der Kinderwunsch gut überlegt sein!" Viele Paare entschieden sich deshalb gegen Kinder, weil Betreuungsangebote nicht oder nicht maßgenau vorhanden seien. Ein weiteres Problem sah Becker auch darin, dass der Bildungsabstand einiger Kinder bei Einschulung so ausgeprägt sei, dass dieser sich kaum schließen lasse. Ein Test in den USA habe gezeigt, dass es signifikante Unterschiede zwischen betreuten Kinder in einer frühkindlichen Bildungseinrichtung und solchen, die dies nicht genießen durften, gäbe. Ein wichter Aspekt für die Stadt Rinteln, so Bürgermeister Priemer, sei auch, dass in den Einrichtungen der Stadt und Kirche Förderbedarfe bei Kindern entdeckt würden und man entsprechend früh handeln könne, um die Kinder schulfähig zu machen. Rein rechnerisch, so Priemer, sei Rinteln gut aufgestellt mit seinem Angebot an Betreuungsplätzen: "Die zusätzliche dritte Kraft in den Gruppen ist Teil einer Qualitätsoffensive des Landes!" So unkritisch wie ihre Vorredner sah Heidi Weber das Rintelner Bildungsangebot für frühkindliche Bildung nicht. Für sie bedeute Bildung nicht nur Wissen, sondern auch Ich- und soziale Kompetenz. Rinteln habe sich quantitativ auf den Weg gemacht, bei der Qualität gebe es noch Luft nach oben. Dazu gehöre insbesondere gut ausgebildetes Personal und entsprechende gut gestaltete Räumlichkeiten: "Wenn wir unsere Arbeit gut machen wollen, sind wir in einem Dilemma. Das vorhandene Geld reicht nicht für eine richtig gute Arbeitsqualität!"

    Karsten Becker bestätigte, dass sich das Land "...auf den Weg gemacht habe!" Der gesamtgesellschaftliche Bedarf an KiTa Plätzen steige, die Verlässlichkeit bei Übergängen zu den Schulen werde in Angriff genommen und die dritte Kraft in den KiTa Gruppen mit der Qualifikation von Sozialassistenten sei bereits ein finanzieller Kraftakt gewesen. Bis 2020 sollen die vorerst 20 Wochenstunden stückweise auf 40 anwachsen. Für Rinteln, so Thomas Priemer, bedeute dies acht neue Stellen in den KiTas. Allerdings sind die Bewerberzahlen bislang nicht vielversprechend. Von den zehn Bewerberinnen sind nur vier mit der Qualifikation eines Sozialassistenten. Und genau an dieser Qualifikation entzünden sich derzeit auch die Gemüter. Während die Kindergärten auf Erzieherinnen und Erzieher setzen, finanziert das Land nur die weniger qualifizierten Sozialassistenten. Und die, so eine Mutter, seien in der Regel angehende Erzieherinnen, die die Qualifikation für diesen Beruf nicht schafften: "Wenn die Stadt ein anderes Quali-Profil für die 3. Kraft möchte, darf sie das natürlich ausschreiben", so Karten Becker, allerdings zahlt die Stadt dann drauf. Foto: ste

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an