Da der Anrufer keine genaueren Angaben über den angeblichen Sprengsatz machte, konnte eine Gefährdung der Außenstelle in Rinteln nicht ausgeschlossen werden. Deshalb wurde diese ebenfalls geräumt. In Stadthagen musste die Polizei – unterstützt von der Bereitschaftspolizei, die sich zufällig ohnehin in der Stadt befand – den gesamten Gerberhof, mehrere Geschäfte eingeschlossen, absperren und evakuieren. Trotz der Größe des Geschäfts- und Dienstleistungszentrums sei die Evakuierung "zügig, geordnet, ruhig und unaufgeregt" vonstattengegangen, berichtete Polizeisprecher Axel Bergmann.
In weniger als einer halben Stunde sei der gesamte Gebäudekomplex leer gewesen. In Rinteln war für kurze Zeit die Seetorstraße gesperrt. Insgesamt betrafen von den Evakuierungen rund 400 Personen.
Die Gebäude wurden von speziell ausgebildeten Sprengstoffspürhunden durchsucht. Gefunden wurde nichts. In Stadthagen kamen die belgischen Schäferhunde "Askan" und "Ben" aus Nienburg zum Einsatz, in Rinteln Spezialhunde aus Seelze und Hildesheim. Der Landkreis bot den Stadthäger Evakuierten im Kreishaus eine Möglichkeit, sich aufzuwärmen. Endgültig beendet waren alle polizeilichen Maßnahmen gegen 12.30 Uhr. Die Polizei ermittelt gegen den Anrufer nun wegen des Verdachts der Störung des öffentlichen Friedens durch Androhen von Straftaten.
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