1. "Gewerbsmäßige Sterbehilfe darf nicht zugelassen werden", sagt Bischof Manzke

    Tagung der Landessynode der Ev.-Luth. Landeskirche mit einigen Themen

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    LANDKREIS (ag). Die vierte Tagung der XIX. Synode der Ev.-Luth. Landeskirche Schaumburg-Lippe ging vor Kurzem in Stadthagen zu Ende. Sterbehilfe, Diakonie, der Pfarrhof Bergkirchen, Segnung von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften und die Finanzen waren die großen Themen dieser Tagung.

    In seinem Bericht befasste sich Landesbischof Dr. Karl-Hinrich Manzke scherpunktmäßig mit dem Thema Sterbehilfe. Dieses wird aktuell in der Öffentlichkeit und besonders in der Politik strittig diskutiert. Manzke äußerte, dass ein Weg gefunden werde müsse, "menschliche Selbstbestimmung, auch über den letzten Schritt zum Freitod, und unbedingten Lebensschutz zusammen zu denken und in einen tragfähigen Ausgleich zu bringen." Er hob hervor, dass eine gewerbsmäßige, also auf Gewinnerzielung ausgerichtete und organisierte Sterbehilfe nicht zugelassen werden dürfe. Er forderte gleichzeitig, die Pflege, Palliativversorgung, und seelsorgerliche Betreuung zu verbessern.

    Einen weiteren Themenkomplex bildete die Diakonie. Der Vorsitzende des Vorstands des Diakonischen Werkes Pastor Axel Sandrock (Altenhagen-Hagenburg) informierte die Synode über die Arbeit der Diakonie. 250.000 Euro von rund 750.000 Euro trägt die Landeskirche zur Finanzierung der Diakonie bei, den Rest übernimmt der Landkreis. Die Landessynode sprach der Diakonie Dank und Lob aus und bestätigte das Vertrauensverhältnis. Die Diakonie übernimmt vor allem Aufgaben der Sucht-, Schuldner- und Eheberatung und Pflege in den angeschlossenen Häusern. Aktuelle Herausforderungen der Berater sind die sich differenzierenden Süchte und der Missbrauch von Medien.

    Der Pfarrhof Bergkirchen ist ein "Filetstück" der Kirchengemeinde, so der Landesbischof. Doch trotz "großem Charme" der Anlage, machte das Objekt rund 60.000 Euro Defizit im vergangenen Jahr. Etwa 100 Gastgruppen, von denen nur knapp zehn Prozent aus der Landeskirche kommen, besuchen den Pfarrhof jährlich. Nun werden Möglichkeiten gesucht, um den Zuschussbedarf zu senken, erklärte der Präsidenten der Synode, Klaus-Dieter Kiefer. Manzke hofft allerdings auf eine Erhaltung des Anwesens, auch ohne "Schwarze Null" im Jahresabschluss.

    Ein weiteres Thema, dass die Kirche seit vielen Jahren bewegt, ist die gleichgeschlechtliche Partnerschaft. Seit einigen Jahren ist es üblich, dass gleichgeschlechtliche Partnerschaften auf Wunsch hin von der Ev.-Luth. Kirche gesegnet werden. Darauf haben sich die lutherischen Kirchen 2004 verständigt. In Schaumburg gibt es diese Segnungen bislang nur in Einzelfällen. Für diese Segnungen gibt es jedoch keinen kirchlichen Ritus, jeder Pastor hat dafür seine eigene Vorgehensweise entwickelt. Um einen festen kirchlichen Ritus für diese Segnungen zu etablieren, wurde die Aufgabe nun an den theologischen Ausschuss übergeben. Weltweit werden die Segnungen im Luthertum sehr kontrovers diskutiert und auch der Landesbischof erwartet unterschiedliche Stellungnahmen in der Synode.

    Knapp eine Millionen Euro Überschuss gehen aus dem Jahresabschluss 2013 hervor, eine Prüfung steht allerdings noch aus. Mit 11,5 Millionen Euro ist das Haushaltsvolumen im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen. Dies geht aus den Kostensteigerungen im Personalbereich hervor. An dem Überschuss nehmen die Kirchengemeinden mit 180.000 Euro Anteil. Der Rest des Überschusses wird für eine Nachzahlung in die kirchliche Versorgungskasse verwendet.

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