1. Nachwuchsmusiker profitieren von Erfahrung

    Jugend- und Kulturforum hofft auf neuen Aufschwung im "Düvelhuus" / Fünf Bands nutzen den Raum regelmäßig

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    Jukufo-Vorsitzende Ulrike Fomm-Ebeling sieht darin kein Problem. Im Gegenteil: Erfahrene Musiker könnte den hier probenden jungen Leuten entscheidende Tipps geben, ihre Musik und ihr Auftreten zu verbessern. Das war auch Bedingung, als sich kürzlich binnen weniger Tage gleich zwei neue Bands meldeten, die einen geeigneten Übungsraum suchten. Und dieser ist gerade im "Düvelhuus" ausreichend vorhanden. Vor Jahren war der Verein angetreten, um jungen Leuten Beschäftigung in der Freizeit anzubieten. Musiker sollten sich finden; es gab zeitweilig sogar ein kleines Seminarprogramm mit Angeboten für Theater und Tanz. Der Flecken Lauenau unterstützte die Aktivitäten, indem er das von ihm erworbene frühere Geschäftshaus am "Rundteil" dem Verein zur Verfügung stellte.

    Doch das übliche Auf und Ab in der Jugendarbeit traf auch die hiesigen Verantwortlichen. Schulpflichten, Abitur, Studium oder Beruf ließen die Zahl der Nutzer zuletzt deutlich bröckeln. Vorstandsmitglied Norbert Bruhne verweist auf den steigenden Druck gerade bei Kindern: Das auf zwölf Jahre beschränkte Abitur sowie die zunehmende Ganztagsbetreuung enge den Spielraum deutlich ein. "Eigentlich wird der Jugend auf diese Weise die Freizeit geklaut", beklagt er.

    Fomm-Ebeling stimmt der Einschätzung grundsätzlich zu. Wenn die Alternative zwischen Schularbeiten, Sport und Musik bestehe, dürfte schon nach elterlicher Weisung die Musik in aller Regel am ehesten auf der Strecke bleiben.

    Das seit längerer Zeit im "Düvelhuus" übende Nachwuchstrio "Minus 20 Grad" hat solche Sorgen nicht.

    Es fühlt sich als festes Team, wünscht sich aber einen Bassisten oder Schlagzeuger. "Ein Alter von etwa 13 Jahren wäre perfekt", sagen Musiker und Sängerin angesichts der eigenen Gegebenheiten. Die erwachsene Betreuung ist durch eine stets anwesende Mutter sichergestellt. Keinen Kontakt gibt es nach Angaben des Jukufo-Vorstands zu der neuen Jugend-Sozialarbeiterin der Samtgemeinde Rodenberg. Sie habe sich einmal vorgestellt, räumt Fomm-Ebeling bedauernd ein: "Seitdem haben wir nichts wieder von ihr gehört. Dabei sei doch gerade das "Düvelhuus" ideal geeignet für Treffs aller Art - auch von jugendlichen Nicht-Musikern.

    Desiree Hoffmann, die die Stelle "Offene Jugendarbeit Rodenberg" ausfüllt, sieht ihre Funktion anders: "Ich mache mir die Gedanken über Aktivitäten mit den Jugendlichen – und nicht mit Erwachsenen." Zudem solle ein Jugendtreff nicht nur aus Musik bestehen. Hoffmann erwartet im Übrigen, dass sich die lokale Politik endlich für eine samtgemeindeweit einzige Einrichtung als Begegnungsstätte für junge Leute entscheide. Sie stehe mit rund 20 Heranwachsenden in Kontakt, die auf ein solches Angebot warten. Foto: al

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