1. Lob und Anerkennung für Kreis-Jugendwehr

    Wenn drei Jungen sich "brennend" für die Feuerwehr interessieren entsteht eine neue Organisation / Großer Festakt

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    1964 gründete sich im Kreis Schaumburg-Lippe die Kreis-Jugendfeuerwehr unter der Leitung von Heinrich Heine, ein Jahr später gründete sich im Kreis Grafschaft Schaumburg die Kreis-Jugendfeuerwehr unter der Leitung von Rudolf Barth, der auch nach der Gebietsreform den Vorsitz behielt. Willi Böttcher folgte, dann übernahm Frank Lohmann die Spitze und nach seinem viel zu frühen Tod wurde Ralf Hofrichter als neuer Kreis-Jugendfeuerwehrwart gewählt. Fabian Deus, der seit 2012 die Geschicke der Kreis-Jugendfeuerwehr leitet, ist derzeit aus privaten und beruflichen Gründen von seinem Amt beurlaubt und deshalb übernahm sein Stellvertreter Jan Heinemann zusammen mit Moderator Guido Scholl den Festakt zum 50-jährigen Jubiläum. Im Januar, so Heinemann, wird sich die Kreis-Jugendfeuerwehr im JBF auf dem Bückeberg treffen und dabei inhaltlich sowie personell neu aufstellen. Heinemann freute sich über die "...überwältigende Zahl der Gäste und Glückwünsche", die letztlich auch die gute Arbeit der Organisation würdigten.

    Es ist viel Arbeit zu leisten in der Kreis-Jugendfeuerwehr, das wurde im Laufe der Veranstaltung mehr als deutlich. Die Kinder und Jugendlichen wollen beschäftigt werden, brauchen Spiel, Spaß, Spannung und natürlich jede Menge Feuerwehr-Input und dazu braucht es landkreisweit vor allem eins: "Engagierte Betreuer!" Und die gibt es im Landkreis Schaumburg nicht nur in ausreichender Zahl, sondern auch in hoher Fachkompetenz. Regierungsbrandmeister Rolf-Dieter Röttger zollte den Schaumburgern "Respekt, Lob und Anerkennung!". Und Schaumburg ist auch in Sachen Kinderfeuerwehren ein Vorreiter im Land Niedersachsen. Zuerst von vielen Feuerwehrverantwortlichen belächelt oder sogar abgelehnt, entwickeln sich die Kinderfeuerwehren mehr und mehr zur Nachwuchsorganisation der Jugendwehren. Möllenbeck machte 1988 damit den Anfang, mittlerweile sind es 64 Kinderfeuerwehren im Kreis mit rund 800 Kindern. Wie engagiert die Kleinen mit dabei sind, zeigte die Kinderfeuerwehr Krankenhagen-Volksen mit einem Auftritt auf der großen Brückentorbühne. Landrat Jörg Farr, mit 52 Jahren gerade einmal zwei Jahre älter als die Kreis-Jugendfeuerwehr, hob in seiner Festrede hervor, dass es damals wie heute ein mächtiger Anreiz für die Jugend sei, Teil einer Feuerwehr zu sein. 1.200 Aktive in den Jugendwehren zeigten, dass die JFW eine hohe Attraktivität genieße. Farr wie später auch Kreisbrandmeister Klaus-Peter Grote lobten die Verdienste von Frank Lohmann, der mit seinem hochengagierten Einsatz der Kreis-Jugendfeuerwehr bundesweit Anerkennung verschaffte. Farr forderte die Wehren dazu auf, ihr großes Potential an Integrationsfähigkeit dazu zu nutzen, vermehrt Menschen mit Migrationshintergrund in den Wehren aufzunehmen. In Interviewblöcken ließ Moderator Guido Scholl dann erst einmal die Politik mit MdL Otto Deppmeier, MdL Karsten Becker und Karl Lange als stellvertretender Bürgermeister von Rinteln zu Wort kommen. Deppmeier zeigte sich fasziniert vom Wettkampfwillen der Jugendlichen, den er selbst schon einmal miterleben durfte. Er stellte fest: "Ohne Jugendwehren könnten unsere aktiven Wehren nicht mehr die erforderlichen Sollzahlen liefern!" Für Karsten Becker liegt die Stärke der JFW in ihrer Vielfalt und der Tatsache, dass hier niemand ausgegrenzt werde: "Jeder ist wichtig und gut!" Karl Lange sah im sozialen und demografischen Wandel die größten Herausforderungen für die Wehren in der Zukunft: "Feuerwehr muss für die Jugend attraktiv bleiben und außerdem müssen mehr Frauen in die Wehren!" Im zweiten Interviewblock kam dann die Feuerwehrführung mit Klaus-Peter Grote, Rolf-Die-ter Röttger und Anke Fahrenholz als Landes-Jugendfeuerwehrwartin zu Wort. Fahrenholz freute sich: "Mit 50, so Orwel, hat jeder das Gesicht das er verdient! Für die Kreis-Jugendfeuerwehr ist dieses Gesicht jung, agil, strukturiert und bestens organisiert!"

    Das hörte das Führungsteam der Kreis-Jugendfeuerwehr mit Jan Heinemann, Silke Weibels, Mareike Schlüter und Frank Prietzel gerne, denn sie sind gerade dabei, die Führungskrise in ihrer Organisation zu überwinden.

    Übrigens: Bei 50 Jahre Kreis-Jugendfeuerwehr darf man eine Jugendfeuerwehr nicht vergessen. Möllenbeck ist mit einem "Tripple" als Deutscher Meister 2009, 2011 und 2013 die erfolgreichste Wehr des Kreises.

    Und wenn Wettbewerbe auch nicht alles sind, so sind sie bei den Jugendwehren doch ein wichtiger Baustein ihrer Arbeit. Ein neuer Wettbewerb wird künftig das Gedenken an Frank Lohmann aufrecht erhalten. Der "Frank Lohmann Preis" wird alle zwei Jahre an eine Jugendwehr verliehen, die sich in besonderer Weise mit dem Gruppengedanken und der Steigerung der Zusammengehörigkeit verdient gemacht hat. Für 2015 heißt das Thema "Kinder- und Jugendfeuerwehr mit Zukunft!"Foto: ste

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an