SCHAUMBURG (km). Rund 80 Besucher nahmen am Volkstrauertag an der zentralen Gedenkfeier des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge auf dem Ehrenfriedhof an der Paschenburg teil. Neben der Prominenz aus Politik und Kirche, aus Organisationen und Verbänden sowie einer Abordnung der Bundeswehr fand sich traditionsgemäß auch wieder eine Delegation der Kyffhäuser ein, die mit ihren Standarten seit vielen Jahren das optische Bild der Veranstaltung prägen und beide traditionell auch einen Kranz am Ehrenmal niederlegen.Den musikalischen Teil bestritt ein Blasquartett der Kreisjugendmusikschule, für den vokalen Beitrag sorgte diesmal der Gospelchor "Joyful Volces", und die Totenehrung nahmen wieder Schüler von der Stadthäger Oberschule am Schlosspark vor. Nach der Begrüßung durch Landrat Jörg Farr hielt Kreisbrandmeister Klaus-Peter Grote die Gedenkrede.Während weltweit nach wie vor Kriege stattfinden und blutige Konklikte schwelen, fasste Klaus-Peter Grote zunächst jene positiven Wünsche zusammen, die landes-, standes- und glaubensmäßig alle eint: "Was sich die Menschen wünschen," so Grote, "ist, im friedlichen Miteinander zu leben - ganz gleich, ob in Europa, Afrika, Asien oder wo immer auf der Welt." Anders indessen präsentierten sich die Formen der Gewalt: Die seien vielfältig und zeigten sich nicht allein in einem offiziell erklärten Krieg. In Afghanistan etwa sei es "erst keiner gewesen - und doch muss unsere Bundeswehr bitterste Opfer erfahren." In Mexiko gebe es tausende Tote durch rivalisierende Drogenkartelle, und in nicht wenigen Staaten Afrikas gehöre das Morden und Raubschatzen zur Tagesordnung. Grote erinnerte auch an das tägliche Drama der Flüchtlinge, die aus Nordafrika das Mittelmeer zu überqueren versuchen und dabei nicht selten ihr Leben riskieren. In Syrien werde das Volk gewaltsam unterdrückt. Und immer wieder riskierten Menschen Leib und Leben, um skrupellose Machthaber durch demokratische Strukturen zu ersetzen. Dabei sei auch das Spektrum des Empfindens breit, da "wir Menschen Frieden - je nach unserer Lebenssituation - auch unterschiedlich definieren: Für die einen ist Frieden bereits, wenn sie nicht jeden Tag heftigen Streit zwischen den Eltern oder mit den Nachbarn erleben müssten, andere sehen die Zerstörrung der Umwelt und fordern Frieden für die Natur. Wieder andere erkennen, dass Hunger und Armut den Frieden verhindern." Als besonders hilfreich befand Grote die Bereitschaft zum Dialog mit der Jugend, "damit die erfahren, wie es damals war: Diejenigen unter uns, die diese Zeiten noch selber erleben mussten, müssen die Erzählungen über die unvorstellbaren Schrecken der Weltkriege weiter tragen." Beschlossen wurde die Veranstaltung nach dem Schlusswort von Landrat Jörg Farr, Kreisvorsitzender des Volksbundes, mit dem Singen der Nationalhymne.
-
Gemeinsamer Wunsch nach Frieden
Schöne Gedenkfeier mit Rede von Kreisbrandmeister Klaus-Peter Grote
Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum