1. Schulzentrum soll abgewickelt werden

    Stadt stellt Zukunftspläne zum Steinhuder Standort vor / Eltern und Schüler kündigen Proteste an

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    Demnach zwinge die Entwicklung der Schülerzahlen zum Handeln. Laut Prognose sinken diese vor allem im Realschulbereich, so dass es im Jahr 2022/2023 stadtweit nur noch drei fünfte Klassen geben wird, schreibt der zuständige Fachbereich und schlägt vor, Realschüler künftig nur noch in der Otto-Hahn-Schule (OHS) in der Barne einzuschulen. Die GWS würde dann wie die Scharnhorstschule langsam auslaufen.Wie allerdings die Kinder von Steinhude in die Barne kommen sollen, ob es beispielsweise einen Buspendelverkehr geben wird, das sagt die Vorlage nicht, wird aber nach Aussage von Dezernatsleiter Mattias Fischer in Gesprächen mit der Region erörtert. Die Stadt hält die Schließung der Steinhuder Schulen aufgrund zwingender gesetzlicher Vorgaben für "unvermeidlich". Das Gymnasium soll dennoch vom kommenden Schuljahr an für zunächst drei Jahre als Außenstelle des Höltys weitergeführt werden. Eine Verlängerung um weitere drei Jahre sei von der Landesschulbehörde in Aussicht gestellt. Die Stadt sieht in dem Modell insgesamt eine Sicherung der Angebotsvielfalt, die hingegen bei zwei eigenständigen Schulen und sinkenden Schülerzahlen in Gefahr wäre. "Die geplante Zusammenlegung öffne auch für Steinhuder Schüler ein breites Bildungsangebot", so Fischer.

    Eltern und Schüler kritisieren diese Pläne und wundern sich über die Argumente der Stadt. Das seien nämlich dieselben, die vor ein paar Jahren noch für eine Gründung des Schulzentrums gesprochen hätten. Beispiel Pendelverkehr: Früher wollte man diesen vermeiden und kurze Wege sowie einen besseren Kontakt zwischen Schülern und Lehrern ermöglichen. Heute ist es den Schülern plötzlich zuzumuten, längere Schulwege in Kauf zu nehmen. Unklar sei aus Sicht der Eltern auch, ob die OHS bereits im nächsten Jahr mehr Kinder aufnehmen könne. Die Stadt sagt ja. "Wir rechnen im kommenden Schuljahr mit drei fünften Klassen an der Realschule in der Barne, hätten aber auch noch Luft für eine weitere Klasse", so Mattias Fischer auf Nachfrage. Die Regelung Außenstelle wird von den Eltern ebenfalls kritisiert. Denn die Zusage, dass die Schülerinnen und Schüler, die im Jahr 2012/13 in Steinhude eingeschult worden sind, auf jeden Fall bis zur 10. Klasse in Steinhude bleiben können, hänge dann von der Entscheidung der Schulleitung in Wunstorf ab und der Frage, wie sie den Schulbetrieb künftig organisieren möchte.

    Ebenso wünschen sich die Eltern mehr Beteiligung in den Beiräten, eine ehrlichere Diskussion über den anstehenden Zuzug von Bundeswehrsoldaten und ihrer Familien sowie einen Schulentwicklungsplan. Diesen will die Stadt noch vorlegen, verweist aber auch darauf, dass es keine gesetzliche Verpflichtung mehr dazu gibt. Das Beteiligungsverfahren starte hingegen jetzt. Denn es habe keinen Sinn, den zweiten Schritt vor dem ersten zu machen, so Dezernatsleiter Fischer.

    "Wichtig war uns, erst einmal zu klären, wohin die Stadt künftig will." Am 25. November wird zunächst der Ortsrat über die Pläne abstimmen. Eine Ablehnung des Gremiums gilt als wahrscheinlich. Foto: tau

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