STADTHAGEN (tr). Seit einigen Monaten sind die beiden großen Buchen an der Schutzhütte Brandshof von einem Zaun umgeben. Beim Spielen zahlreicher Kinder wurden die Wurzeln zum Teil freigelegt und die Bäume untertunnelt. "Uns ist bewusst, dass für die Kinder dadurch etwas verloren geht", sagte Kreisforstamtsleiter Lothar Seidel in der vorletzten Woche. Darum ist nun ein Ausgleich geschaffen worden: Zwerge, Eulen, Pilze und ein Wildschwein bevölkern die Lichtung gleich nebenan – allesamt aus Holz.
Bei der Neugestaltung habe man sich bewusst von den üblichen Waldspielplätzen abgrenzen wollen, erklärte Seidel. Stattdessen wolle man eine Anlaufstelle für Familien und Gruppen mit Kindern schaffen, die dazu einlade, "Waldabenteuer auch tiefer im Wald" zu erleben – oder einfach als Treffpunkt für einen Waldspaziergang diene.
Auf jeden Fall aber soll der Standort Brandshof erhalten bleiben, da es "über lange Zeit für Tausende Kinder ein Bezugspunkt war", so Seidel. Einige andere Bäume mussten anstelle der knapp 80 Jahre alten Buchen weichen, um eine lichtdurchflutete Lichtung zu schaffen. So ganz sind sie aber nicht verschwunden: Forstwirtschaftsmeister Karl-Heinz Knigge hat aus ihnen mit seiner Carving-Motorsäge die Figuren geschnitzt, die nun dort thronen. Den neuen "Wichtelwald" prüften die Kinder aus dem Waldkindergarten Pützelzwerge gemeinsam mit Eltern und Erzieherin Maren Metzner gleich auf Spaß- und Spielpotenzial. Am besten kamen dabei die Wildschwein-Bank und die Baumstämme zum Klettern und Balancieren an. Die waldpädagogische Arbeit – das Kreisforstamt kooperiert in diesem Zusammenhang mit dem Waldkindergarten – soll am Brandshof in Zukunft einen noch größeren Stellenwert erfahren: An der Lichtung wird noch eine Hinweistafel aufgestellt, anhand derer die Kinder einiges über die Tiere des Waldes lernen können. Foto: tr