1. "Desimo" stellt "übersinnlose Fähigkeiten" dem Publikum vor

    Das hat was: Eine rote Socke als Teesieb verwenden / Stadttheater ausverkauft

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    WUNSTORF (gi). Selbstverständlich war das Stadttheater ausverkauft. Selbstverständlich hatte die Stadtsparkasse zum Kabarettabend einen "Hochkaräter" (Performer und Veranstalter, Moderator und Entertainer) eingeladen.

    Selbstverständlich war das Publikum begeistert. Tatsächlich, so war es. Sparkassenvorstand Frank Wiebking begrüßte aus der Stadt "in der Hochburg des Frohsinns und Humors" (selbstverständlich ist das Hannover) Detlef Simon. Er trat als Kabarettkünstler und Zauberer "Desimo" auf. Den Bericht beginnen wir einmal mit der Zugabe. Denn die war mehr als außergewöhnlich. Desimo hatte eine Ausgabe des Stadtanzeigers in der Hand und meinte, es wäre viel Inhalt darin. Der Künstler klappte das Blatt auf und die Beilagen fielen zu Boden. Dann ging er zu einer Besucherin in den ersten Reihen und ließ einen Artikel von der Seite 15 herausschneiden. Den nahm Desimo mit auf die Bühne und fing an, an dem Papier herum zu schneiden. Doch der Zeitungsausschnitt war immer noch unversehrt. Nach mehrmaligen Bearbeitungen wurde aus dem rechteckigen Ausschnitt dann ein "L". Egal wie er das gemacht hat, darüber ernsthaft nachzudenken, hat eh keinen Zweck. Detlef Simon ist ein Naturtalent. Kabarettist und Comedian. Und doch: Ganz so lustig waren einige Wortbeiträge nicht immer. Auch ernsthaftes war zu entnehmen, darum war es nicht verkehrt, genau hinzuhören.

    Ob alle gut drauf seien, fragte Desimo zum Beginn seiner Show. Und besonders wichtig seien immer die ersten sechs Reihen, die ja bereits vergeben waren. Das rot/weiße Absperrband erklärte Desimo so: es symbolisiere das Gesetz. Nicht lange hielt er sich damit auf, es kamen die roten Socken dran.

    Die würden von seiner Waschmaschine aufgefressen, eine Socke wollte Desimo sogar als Teesieb verwenden. Was dann daraus komme, sei dann ein Tee, der wie eingeschlafene Füße schmecke. Zum Programm der übersinnlosen Fähigkeiten gehörte auch die Einbeziehung des Publikums. So richtig munter wurde es mit der Fremdsprache "kligonisch". Die Besucher wurden aber auch auf die Bühne gerufen. Der Künstler warf dazu "Zufallsknuddel" in die Zuschauerreihen. Was zum Staunen und der Frage "wie macht er das bloß" sicher viele Besucher veranlasste, war das Gedankenlesen. Mit seinen "übersinnlichen Fähigkeiten" hat der Hannoveraner vieles entschlüsselt. Die Zunge von Detlef Simon war scharf, auch seine Zaubereien hatten gesessen. Vielleicht hätte sich das Publikum noch mehr von den unglaublichen Zauberkünsten gewünscht. Es hat viel Spaß gemacht, Desimo zuzusehen und zuzuhören.

    Foto: gi

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