Lemgo (ur). Auch in diesem Jahr begann die Gedenkveranstaltung zur Reichspogromnacht wieder im Innenhof des Frenkelhauses.
Schüler der Realschule und des Engelbert-Kaempfer-Gymnasiums trugen nachdenkliche Texte unter anderem aus dem Buch "Sternkinder" von Clara Asscher-Pinkhof vor. Im Anschluss ging es in einem Schweigemarsch durch die Lemgoer Innenstadt zur Mahn- und Gedenkstätte der ehemaligen Synagoge in der Neuen Straße.
Dort hielt Bürgermeister Dr. Reiner Austermann eine eindringliche Rede. Er sprach davon, dass sich jeder die Frage nach seiner Verantwortung stellen müsse. Und dass Verantwortung nicht nur im aktiven Tun begründet liege. "Wichtig ist, dass man nicht vergisst, dass man das vergangene Geschehen nicht relativiert und dass man die Grundrechte vor jeglichen Angriffen schützt, egal ob aus rassistischen oder religiösen Gründen", erklärte der Bürgermeister in ernsten Worten. Auch vor unbequemen Entscheidungen dürfe man nicht zurückschrecken, fügte er hinzu.
Im Anschluss musizierten Schüler der Musikschule Lemgo. Schüler der Israel AG der Karla-Raveh-Gesamtschule hatten zum Thema Holocaust und Judenfeindlichkeit aktuelle Ereignisse gesammelt, die in der Presse veröffentlicht worden sind und Übergriffe sowie judenfeindliches Verhalten zum Inhalt hatten. Pfarrerin Maren Krüger sprach für den Stadtkonvent der Stadt Lemgo. Zum Schluss legten viele der anwesenden Bürger Zweige zum Gedenken nieder.
Am Schweigemarsch mit der anschließenden Gedenkstunde nahmen rund 250 Bürger teil.
Esther Kebernek von der Karla-Raveh-Gesamtschule trug gemeinsam mit Mitschülerinnen und Mitschülern der dortigen Israel AG aktuelle judenfeindliche Ereignisse vor, die in der Presse veröffentlicht worden sind. Foto: Babakhan