1. Bilder für das Ehrenmal

    Schautafeln sollen an Gefallene und Vermisste erinnern

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    LAUENAU (al). Ein kümmerliches Dasein fristet das Ehrenmal für die Gefallenen und Vermissten der Kriege hoch über Lauenau. Nicht einmal die Feierstunde zum jährlichen Volkstrauertag findet hier mehr statt: Seit einiger Zeit wird das Gedenken nur noch im Bürgerhaus abgehalten statt auf dem Areal vor dem Deister. Nur einmal rückte die Stätte in den Mittelpunkt: Ende August wollte ein besinnlicher Gottesdienst an den Ausbruch der Kriege vor hundert und vor 75 Jahren erinnern.

    Dafür hatte Lauenauerin Sabine Titze-Tölz in Zusammenarbeit mit Heimatverein und Kirchengemeinde zwei Schautafeln erstellt. Etliche Fotos gaben den Namen der gefallenen und vermissten Einwohner nun ein Gesicht vor den Konturen der kriegführenden Nationen in den Jahren 1939 bis 1945. Jetzt sollten die beiden Collagen den Heimatfreunden übergeben werden.

    Deren Vorsitzender Jürgen Schröder hätte sie auch angenommen, aber er sieht keinen Platz in den Räumen des Gesindehauses. Dabei hatte er selbst noch etliche Fotos von Gefallenen aufgetrieben und setzt diese Suche weiterhin fort. Für ihn gilt: Ein Verbleib am Ehrenmal wäre sinnvoller.

    Das sieht auch Pastor Dieter Meimbresse so, der weiterhin die Feierstunde vor der Ehrenmal-Kulisse verlangt: "Das ist doch der einzige Termin, an dem die Gedenkstätte überhaupt Interesse erfährt." Die Schautafeln könnten zu weiterer Akzeptanz beitragen.

    Bürgermeister Heinz Laufmöller gewinnt dem Vorschlag ebenfalls nur Positives ab: "Die Bilder sind dort am richtigen Platz." Zudem seien sie weitaus eindrucksvoller als lediglich die übliche Namensnennung. Sabine Titze-Dölz freut sich über die nun aufgeflammte Debatte. Als sie vor Jahren zum ersten Mal an der Gedächtnisstätte war, brannte dort zwar eine Kerze. Ansonsten aber entdeckte sie nur Unrat und Müll. Wenn nun das Ehrenmal mit wenig Aufwand neu gestaltet würde, entspräche das ihrer ursprünglichen Vision: "Mir geht es nicht um eine Glorifizierung des Krieges", weist sie Kritiker zurück, die "die Toten lieber ruhen lassen würden": "Ich möchte diese vom damaligen Regime beeinflussten Männer einfach nur vor dem Vergessen bewahren."

    Inzwischen wartet sie mit einem neuen Vorschlag auf: "Warum nicht die Konturen der Weltkarte an die Wände zeichnen und darauf die Fotos bringen", schlug sie vor: "Darüber könnte eine Plexiglasscheibe die Collage sichern." Eines wäre gewiss: Das Ehrenmal könnte bei Spaziergängern das ganze Jahr über auf mehr Aufmerksamkeit stoßen. Und noch etwas verlangt sie zur Verschönerung: "Mit wenig Aufwand und weißer Farbe könnte an den Wänden viel Gutes getan werden." Foto: al

    Foto RB25AL90

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