REHREN (us). Über 23 Jahre ist Karl-Heinz Nothold Gemeindebrandmeister im Auetal gewesen, am Freitag wurde er von Thomas Priemer in die Altersabteilung verabschiedet.
"Das fällt schon recht schwer, einen herausragenden Feuerwehrkameraden zu einem Zeitpunkt zu verabschieden, den man quasi als letzte Amtshandlung bezeichnet", hatte Priemer, der zu dem Zeitpunkt noch für rund vier Stunden Auetaler Bürgermeister war, in seiner launigen und emotionalen Laudatio festgestellt.
Karl-Heinz Nothold hat 1979 seinen Grundlehrgang absolviert und damit eine einzigartige Karriere gestartet. "Mit einem riesigen Engagement, mit sehr hohem Zeitaufwand nutzte er die 80er Jahre um alle notwendigen Lehrgänge, bis hin zum Zugführer zu absolvieren", blickte Priemer zurück. 1983 wurde Karl-Heinz Nothold Ortsbrandmeister von Klein Holtensen/Wiersen und 1991 schließlich Gemeindebrandmeister. "Ich erinnere mich noch sehr genau an unsere ersten Begegnungen vor ungefähr gefühlten 100 Jahren, als Karl-Heinz regelmäßig mit mir über einen Ort philosophierte, der mitten drin im Auetal lag, der schöne Ort Schuppenhausen. Diese Ortsbezeichnung kreierte Karl-Heinz selbst", so Priemer.
Für den Gemeindebrandmeister galten alle Feuerwehrhäuser, die nicht ein Mindestmaß an stabiler Bausubstanz nachweisen konnten, als Schuppen. Während der Dienstzeit von Nothold ist es gelungen, im Auetal alle Feuerwehrhäuser zu sanieren und zu vergrößern. "Dabei war Karl-Heinz ein Mann der Tat und als echter Baumarkt-Typ dabei, um nicht nur für Eigenleistungen zu werben, sondern selbst mit anzupacken", sagte Priemer.
Nothold genoss das Vertrauen der Feuerwehrleute und des Feuerschutzausschusses, er arbeitete im Hintergrund unauffällig aber effektiv. Er achtete auf´s Geld und forderte ebenso ein, was er für notwendig hielt. Neben der Umsetzung des Konzeptes zur Verbesserung der Feuerwehrhäuser galt es, technische Ausstattung regelmäßig zu überprüfen und zu verbessern. Fahrzeugbeschaffungskonzepte wurden erstellt, fortgeschrieben, aber auch wieder eingedampft, wenn der Gemeindebrandmeister der Auffassung war, sich neuen Fahrzeuggenerationen zu stellen.
Priemer lobte die Weitsicht Notholds, wenn es um Geldausgaben ging und erinnerte noch einmal an die Anschaffung der Jugendbullis. "Damit haben wir in umliegenden Gemeinden und Städten für Unruhe gesorgt, denn auch andere Feuerwehren forderten sichere Transportmöglichkeiten für ihren Nachwuchs", erinnerte Priemer. Aber auch an die schweren Einsätze auf der Autobahn, die Unfälle mit Toten und schließlich die Durchsetzung der Geschwindigkeitsbegrenzung auf der A2 erinnerte Priemer.
"So Kalle, das letzte, was ich für das Auetal mache, ich schicke dich jetzt nach Hause zu deiner Inge. Mit dir scheidet ein ganz Großer unter den Blauröcken aus. Unser aller Respekt gilt deiner Leistung, deinem Einsatzwillen für die Sicherheit der Menschen", so Priemer. Mit stehenden Ovationen und großem Beifall pflichteten die Anwesenden im Feuerwehrgerätehaus in Rehren den Worten bei.
Auch Kreisbrandmeister Klaus-Peter Grote dankte Nothold. "Heute geht im Auetal eine Ära zu Ende", stellt Grote fest und wünschte Michael Möller als Nachfolger von Nothold, dass er in die großen Fußstapfen passt. Mitglieder des Feuerschutzausschusses dankten Nothold und auch die Jugendfeuerwehr. Mit einem riesigen Banner auf dem ein "Dankeschön" zu lesen war, verabschiedete sich der Feuerwehrnachwuchs von dem Gemeindebrandmeister und selbstverständlich ergriff auch Nothold das Wort. Er dankte für das Vertrauen, die Unterstützung und wünschte seinem Nachfolger Michael Möller immer eine glückliche Hand. Nothold blickte auf eine ereignisreiche, aber durchweg positive Zeit zurück. "Ich habe nie bereut, Gemeindebrandmeister im Auetal zu sein. Mein Einsatz hat sich gelohnt und ich bin stolz darauf, die Farben der Feuerwehr Auetal vertreten zu können und möchte das auch gerne noch weiter tun – nämlich in der Altersabteilung", so Nothold.
Von den Ortswehren erhielten Karl-Heinz und Inge Nothold einen Reisegutschein und ein 2,20 Meter mal 70 Zentimeter großes Foto, auf dem alle Auetaler Feuerwehrfahrzeuge, Ortsbrandmeister und deren Stellvertreter abgebildet sind.
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