BAD NENNDORF (jl). Ob es die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach mit dem Batteriespeicher im Keller, die nachträgliche Dämmung im Hohlraum zweischaliger Mauerwerke oder nur der Kaminofen im Wohnzimmer ist – Energie lässt sich auf vielfältige Weise einsparen. Das "Wie" erlebten die Besucher einmal mehr auf der Energiesparmesse von Möbel Heinrich. Zum siebten Mal präsentierten Aussteller aus der Region Produkte und Dienstleistungen, um sinnvoll Energiekosten zu senken.
Dass das Bewusstsein für die Energiewende zwar zunehme, aber erst wenige wirklich erreicht habe, glaubt Hans-Jörg Kohlenberg. Als Schatzmeister vertrat er den im Januar gegründeten Verein "BürgerEnergieWende Schaumburg". "Wir wollen Aufklärungsarbeit leisten, wie wichtig der Klimaschutz ist und, dass die Leute merken, da geht noch was", erklärte Kohlenberg. Viele Menschen sprächen sich für die Energiewende aus, wollten aber beispielsweise selbst nicht auf Windräder blicken. Die Messebesucher konnten sich unter anderem über Photovoltaik-Anlagen in Kombination mit Batteriespeichern und Wärmepumpen sowie Infrarotheizungen informieren. Letztere seien, so Marco Schilling von Ahrens Solartechnik, "extrem sparsam und nicht mehr mit der alten Heizung von Oma zu vergleichen". Als Energiequellen nutzen sie elektrischen Strom, was in Verbindung mit der eigenen Photovoltaik-Anlage eine besonders kostengünstige Heizalternative darstelle, betonte der Solarfachberater.
Wie alte Gebäude nachträglich energetisch aufgewertet werden können, demonstrierte Michael Pottkamp ("Das Isolierteam", Bückeburg) – von der Kellerdecke über die oberste Geschossdecke und den Hohlraum eines zweischaligen Mauerwerks von vor 1970 bis hin zur Dachschräge.
"Aus einem Altbau machen wir einen Neubau", brachte es der Bautechniker auf den Punkt. "Mit neuen Fenstern und Türen sowie einer entsprechenden Dämmung lassen sich bis zu 40 Prozent Heizkosten einsparen", sagte Sebastian Sander. Der Vertriebsassistent bei Dämmtechnik Hille klärte die Besucher über Einblasdämmung bei Häusern bis Baujahr 1980 auf und hielt mit Mineralwolle, die in den Hohlraum eingeblasen wird, Styroporkügelchen und Zellulose zum Anfassen anschauliches Material bereit. Trotz herbstlichem Wetter konnten die Besucher selbst draußen die wohlig-warmen Vorzügen des Heizens mit Holz vor einem Schauwagen fühlen. In einem dänischen "Morsø"-Kaminofen ließ Axel Presuhn ("Die Kaminofenecke", Stadthagen) die Flammen lodern. Langlebigkeit zeichne diese Gussöfen aus, die die Wärme speicherten ohne sich zu verziehen. "Die werden mit dem Kunden alt", sagte Presuhn schmunzelnd. Aber auch über die Bioenergieregion Weserbergland plus, über Specksteinöfen bei der Firma Tischer oder Rollläden bei Hattendorf & Oltrogge konnten sich die Besucher beraten lassen.
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