LAUENAU (al). Eifrige Nutzer der Eishalle Lauenau müssen keine Sorge mehr haben. Stumpf gewordene Schlittschuhkufen können direkt vor Ort behandelt werden. Das ermöglicht der Betreiberverein – mit dem Kauf einer Spezialmaschine für 8000 Euro. Am Anfang stand eine zunächst schockierende Nachricht. Die örtliche Schleiferei, die seit jeher auch die Gleitkanten für den Wintersport behandelte, gab ihren Betrieb auf. Hier wurden regelmäßig die 400 Leihpaare bis zu zweimal in jeder Saison gewartet. Auch zahlreiche private Kunden baten an ihren Schuhen um neuen Schliff. "Wir mussten uns etwas einfallen lassen", berichtete der Vorsitzende des Eishallenvereins, Heyno Garbe. Er wollte nicht nur den eigenen Helfern lange Fahrten zu einer auswärtigen Schleiferei ersparen. Der für die Freizeiteinrichtung stets auf Perfektion bedachte Verantwortliche entschied sich für eine weitere kostspielige Investition: Eine eigene Schleifmaschine musste her. Den notwendigen Sachverstand besorgte sich Garbe vom früheren Inhaber der ehemaligen Schleiferei: Der heute 69-jährige Rainer Felsmayer lebt zwar schon lange im Ruhestand, zieht aber selbst noch regelmäßig seine Bahnen auf dem lokalen Eis. Der gebürtige Österreicher machte nur zu gerne mit. Schließlich hatte er noch die Kufenschleiferei von der Pike auf gelernt – "von Hand mit Polierscheibe am Schleifbock", verriet er. Später legte er die Meisterprüfung als Messerschmied ab. In Lauenau waren bis zu seiner Verrentung zahlreiche Schlittschuhpaare durch seine Hände gegangen. Nun will er Garbe und dem Eishallenverein zuliebe auch die neue Maschine bedienen: "Ein Schmuckstück", lobte er deren Technik. Und so wird er nach Bedarf das große Aggregat anschalten und Schlittschuhe im Wechsel auf den breiten Wagen spannen. "Ganz ehrenamtlich" will er dies tun und damit dem Beispiel vieler anderer Helfer folgen, die gelegentlich Dienst beim täglichen Betrieb verrichten. Wenn am 31. Oktober die neue Eislaufsaison beginnt, können auch private Interessenten die Dienste des Eishallenvereins in Anspruch nehmen. Gegen eine Gebühr von sechs Euro geben sie ihre mit Namen versehenen Schlittschuhe ab und erhalten sie wenige Tage später zurück - mit millimetergenau geschärften Kufen und ein wenig Felsmayers Handarbeit. Denn das Entgraten der Kanten sieht der Experte als seine ureigenste Endkontrolle an. Und er gibt allen einen Rat auf den Weg: "Wer viel fährt, sollte in jedem Winter ruhig drei Mal an einen neuen Schliff denken." Dann sei der Eislaufspaß noch größer.
Foto: al