1. Naturschutzgebiet "Auenlandschaft Hohenrode" wird jetzt ausgewiesen

    Filmaufnahmen für eine Reportage des NDR / Vielfältige Landschaft

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    HOHENRODE (ste). Die Esel und Ziegen, die bis vor wenigen Tagen noch die Wiesen in der Auenlandschaft Hohenrode kurz hielten, sind bis zum nächsten Frühjahr erst einmal eingestallt. Die sechs Galloways dürfen noch eine Weile bleiben, ehe auch sie abgeholt werden und den Winter im Stall verbringen: "Die Tiere haben als Landschaftpfleger in der Auenlandschaft eine sehr gute Arbeit geleistet. Die Kombination aus Ziegen, Eseln und Galloways hat sich bewährt", so Dr. Nick Büscher, Vorsitzender der NABU-Gruppe Rinteln.

    Vom Frühsommer bis in den Herbst haben die Tiere die Wiese kurzgehalten und den Aufwuchs von Büschen und Bäumen effektiv verbissen, sodass Feldlerchen brüten und Blumen für Falter und andere Insekten blühen konnten. "Den Tieren musste nicht zugefüttert werden und sogar ein Neuzugang hat sich eingestellt, als im Sommer eine neugeborene Burenziege in Hohenrode das Licht der Welt erblickte", freut sich Dr. Büscher. Und auch auf der Vogelinsel herrscht jetzt reger Betrieb: Mit Hilfe des THW Rinteln machten sich die Naturschützer ein Bild vom Zustand der Vogelinsel samt Nisthilfe für den in Niedersachsen seltenen Fischadler.

    Die engagierten Ehrenamtlichen des Technischen Hilfswerkes spannten derweil die Drahtseile nach, welche dem Fischadlerhorst zusätzlichen Halt geben. In diesem Sommer wurde der Horst noch nicht zur Brut durch den Fischadler genutzt.

    "Der Fischadler hat im Frühjahr jedoch schon ausprobiert, wie es sich dort sitzt", berichtet Dr. Büscher. Begleitet wurden NABU und THW bei ihrem Einsatz in der Auenlandschaft von dem Filmteam, das im Auftrag des NDR eine Reportage über die Auenlandschaft produziert. Besondere Freude bei den Naturschützern löste ein ganz besonders seltener Vogel in unserer Gegen aus. Erstmals seit mehr als 100 Jahren brüten Flussseeschwalben an der Oberweser.

    Nachdem im April zwei Flöße für die Wasservögel präpariert wurden, sind diese bereits im Juni an den Brutplätzen gesichtet worden. Insgesamt drei Brutpaare haben zusammen sieben Jungtiere erfolgreich großgezogen, so dass die Wahrscheinlichkeit, dass diese im nächsten Jahr erneut hier brüten, sehr hoch ist.

    Diplom-Biologe Thomas Brandt begleitet die Maßnahmen artenschutzfachlich. Und auch eine aktuelle Meldung erfreut die ehrenamtlichen Naturschützer: Der Kreistag hat beschlossen, die Hohenroder Kiesteiche als Naturschutzgebiet "Auenlandschaft Hohenrode" auszuweisen.

    Foto: privat

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an