BAD NENNDORF (jl). Wer schon immer wissen wollte, wie jüdisch-israelischer Jazz klingt, hat beim Konzert mit Ofri Ivzori im Forum des Gymnasiums Bad Nenndorf die musikalische Antwort erhalten. Rund 80 Besucher ließen sich von dem in Galiläa aufgewachsenen Musiker und seinem Quartett in andere Sphären tragen. Hierzulande eher selten gehörte Klänge suchten auf zauberhafte Weise ihren Weg in die Ohren, um dort einen Moment zu verweilen. Zum Beispiel als selbst komponierte Ballade, in der sich zarte Klavierklänge mit der melancholischen Schwere des Kontrabasses und dem Schmerz der Geige harmonisch vereinten.
Denn zu hören gab es eigene Werke, die basierend auf jüdischen und israelischen Stücken mit dem spontanen Geist des Jazz tanzten. Aber auch moderne Arrangements altisraelischer Lieder und Melodien aus der jüdischen Tradition gab das Ensemble zum Besten. Frontmann Ofri Ivzori (Kontrabass), Roland Satterwhite (Geige), Eike Wulfmeier (Klavier) und Tom Dayan (Schlagzeug) boten dem Publikum dabei einen virtuosen Einblick in die vielfältige Musiklandschaft, in der Ofri Ivzori aufgewachsen ist. Das erste Stück, das das Quartett präsentierte, erzähle etwa von einem "Moment von damals", sagte Ofri Ivzori. Einen anderen Song habe er oft von seinem Vater gehört. "Er beschreibt wie die Tage wechseln und der Sabbat langsam kommt", so der Jazzmusiker. Der Kontrabassist erfüllte die Bühne mit einer leidenschaftlichen Hingabe für die Musik, für seine Musik, dass es einfach Freude bereitete ihm zuzusehen und vor allem zuzuhören.
Zu der Veranstaltung eingeladen hatten die Jüdische Gemeinde Bad Nenndorf und das Bündnis "Bad Nenndorf ist bunt" gemeinsam mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland. Foto: jl