BORSTEL (us). Die "Generalprobe" für das große Auetaler Erntefest, das am kommenden Wochenende gefeiert wird, ist gelungen. Beim Erntefest in Borstel wurde bewiesen, dass man feiern kann und jedem Wetter trotzt.
Mit Donnerschlägen hat das traditionelle Borsteler Erntefest am Freitagabend begonnen. Auf dem Hof von Heinrich Ebeling in der Reihe am Ortsrand von Rolfshagen trafen die Borsteler mit drei Erntewagen ein. Aufgrund der Entfernung zum Borsteler Ortskern hatte man entschieden, diesmal nicht mit dem Bollerwagen zum Toltern zu starten. In einer Scheune war die Erntekrone aufgestellt wurde und Heinrich Ebeling und seine Lebensgefährtin Manuela Busch begrüßten die Gäste.
"Ich bin zwar kein Landwirt mehr, aber ich fühle mich der Landwirtschaft doch sehr verbunden. Daher freue ich mich, in diesem Jahr Erntebauer sein zu dürfen", sagte Ebeling.
Die Ernte sei eingebracht und die Herbstbestellung habe begonnen. "Wir wollen auf eine normalen Winter und Frühling hoffen, damit alles normal wachsen kann und wir auch im nächsten Jahr wieder unser Erntefest feiern können", sagte Ebeling.
Die drei Erntewagen, mit denen die Borsteler in die "Reihe" gefahren waren, wurden zum Zeitpunkt der Ernterede bereits in "Sicherheit" gebracht, denn der Himmel wurde schwarz und schwärzer, und während Pastorin Dorothea Mecking die Andacht hielt, begann es zu donnern. Das folgende Unwetter sorgte dafür, dass die Erntefestbesucher in zwei Scheunen und im Wohnhaus Unterschlupf suchen mussten und so nicht alle der Andacht folgen konnten.
Der guten Stimmung tat das Gewitter keinen Abbruch und als es abgezogen war, machten sich die Borsteler auf den Weg durch das Dorf, um mit dem Toltermarsch für ihr Fest zu werben. In der "Alten Schule" wurde schließlich noch bis in die frühen Morgenstunden fröhlich gefeiert.
Am Sonntag standen dann sieben festlich geschmückte Erntewagen auf der Dorfstraße, besetzt mit fröhlichen Menschen jeden Alters. Fünf Wagen hatten die Borsteler für den Festumzug geschmückt. Die "Hude", die "Boulespieler", die Dorfjugend, die Dorfjugend 2.0 und der Schweinepartywagen, der selbstverständlich mit riesigen Lautsprechern bestückt war, waren abfahrbereit. An Bord hatten alle reichlich Getränke – mit und ohne Alkohol – und Snacks. Erstmals dabei waren ein Wagen aus Bernsen und der Schlagerparty-Wagen aus Rolfshagen.
Daher führte der Umzug diesmal auch bis nach Rolfshagen. Nach einer Station in Borstel auf dem Hof Kuhlmann ging es nämlich zu Kopczinskis nach Rolfshagen. Dort mahnte Umzugsleiter Dirk Remmers bald zur Weiterfahrt und empfahl, die Plastikplanen über die Wagen zu ziehen, denn wieder meldete sich ein Gewitter an. Kurz vor der Rolfshäger Siedlung erreichte es die Feierwütigen und einige wurden richtig nass. Ihren Spaß ließ sich aber niemand nehmen und so ging es weiter zum Sägewerk in Borstel, wo bei Heiner Klemme ein Stopp eingelegt wurde und dann zu Friedhelm Bredemeier in die Dorfstraße, bevor der Umzug schließlich mit dem Einzug der Erntekrone in die "Alte Schule" endete.
Die Erntewagen, die alle sehr nass geworden sind und etwas gelitten haben, wurden wieder in den Scheunen geparkt und sollen für den ganz großen Festumzug am Sonntag noch einmal aufgepeppt werden. Dann wird hoffentlich den ganzen Tag die Sonne scheinen.
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