STADTHAGEN/LANDKREIS (jl). Die Präsenz in der Region und die Nähe zu den Kunden sowie Kommunen erhöhen – Diesen Anspruch verfolgt die Westfalen Weser Netz GmbH (WWN) mit den sechs Regionalbereichen, die sie geschaffen hat. Vertreter des Strom- und Gasnetzbetreibers stellten das neue Konzept in einem Pressegespräch am Dienstag in der Stadthäger Betriebsstelle vor.
Ein Regionalbereich umfasst die Landkreise Schaumburg und Hameln-Pyrmont. Standorte sind in Stadthagen und Hessisch Oldendorf, an denen insgesamt 36 Mitarbeiter arbeiten, davon 17 in der Kreisstadt. Nach den Konzessionsvergaben hat die WWN den Netzbetrieb von der E.ON Westfalen Weser AG im gesamten Landkreis übernommen – außer in Rinteln. Dort sowie ab 2015 auch im Auetal unterhalten die Stadtwerke Rinteln die Netze. "Die umfassende Netzverantwortung von der Netzplanung über Bau und Betrieb der Anlagen bis hin zum Kundenkontakt liegt in den sechs geschaffenen Regionalbereichen", fasste der Sprecher der Geschäftsführung Dieter Kaiser die Neuausrichtung zusammen. "Bis zu einer gewissen Spannungsebene betreuen wir das Betriebsgeschäft wieder dezentral", erklärte der Regionalbereichsleiter Heinrich Matthias. Vor Ort stünden feste Ansprechpartner für Privatkunden, Unternehmen, Kommunen und Installateure zur Verfügung. "Wir sind kein Konzern mehr", brachte es Matthias auf den Punkt. "Wir sind hier vor Ort. Wir sind regional." Der Netzbetreiber sei so aufgestellt, dass er mit mehr Entscheidungskompetenz vor Ort agieren könne. Der Kunde müsse sich nicht länger bis nach Herford, Minden oder Paderborn weitereichen lassen. Er habe wieder "Zuständigkeiten und Gesichter vor Ort". So erhält man im Stadthäger "NetzPunkt" Antworten auf Fragen zur EEG-Einspeisung oder Netzanschlüssen.
Wie Bernd Hellmann herausstellte, sei die Regionalisierung auch für die Städte und Gemeinden von Vorteil. "Der direkte Draht zu den Mitarbeitern von Westfalen Weser Netz ist für uns sehr wertvoll", sagte der Stadthäger Bürgermeister und verwies etwa auf das Verlegen von Stromkabeln während eines städtischen Bauprojekts. Zudem könnten Anliegen von den Bürgern konkret an Ort und Stelle gemeinsam besprochen oder in Augenschein genommen werden. "Denn die kürzeren Wege ersparen Zeit und Geld", betonte Hellmann, der das Konzept im Regionalbeirat von Westfalen Weser Netz unterstützt hat. "Wir vor Ort spüren schon, dass eine Veränderung eingetreten ist."
In die Instandhaltung, den Ausbau und die Erneuerung der Netze im Landkreis Schaumburg und Hameln-Pyrmont investiert die WWN nach Angaben des Regionalbereichsleiters rund fünf Millionen Euro im laufenden Jahr. Dabei sind die Netzmonteure im hiesigen Regionalbereich zuständig für ein Gebiet von rund 1.380 Quadratkilometern, für 5.130 Kilometer Mittel- und Niederspannungsleitungen und für 630 Kilometer Erdgasleitungen. Dahinter stehen rund 60.000 Hausanschlüsse für Strom und knapp 13.000 Gashausanschlüsse. Foto: jl