1. Spenden aus Wunstorf und der Region Hannover

    Flutopfer auf dem Balkan brauchen weiterhin Hilfe

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    WUNSTORF (gi). "Die Auswirkungen der Jahrhundertflut in Bosnien-Herzegowina sind längst nicht behoben. Manche werden wohl nie behoben werden können", sagt Winfried Gburek, der sich persönlich wiederholt einen Eindruck vor Ort verschaffte. Gemeinsam mit Margret Engelking, der Vorsitzenden der Deutsch-Kroatischen-Gesellschaft Hannover, erlebte er, wie dringend die Geld- und Sachspenden gebraucht werden. "Daher sind wir allen Spendern sehr dankbar, die dem Spendenaufruf der Wunstorfer St. Bonifatius-Pfarrgemeinde gefolgt sind." Im Oktober startete ein Hilfstransport mit Elektroherden, Hygieneartikeln, Baumaterialien und gespendeten Krankenpflegebetten des Regionskrankenhauses in Gehrden auf den Weg zur Caritas Banja Luka, um den Menschen in ihrer Not weiterhin zu helfen, kündigt Gburek an. Mehr als eine Million Menschen seien in diesem Land von der Flut betroffen. Die meisten Menschen hätten es nach fast 20 Jahren gerade geschafft, ihre Wohnungen nach den Zerstörungen des letzten Krieges im ehemaligen Jugoslawien notdürftig wieder herzurichten, da habe ihnen die Flut – die in zeitlichen Abständen der zurückliegenden fünf Monate viermal auftrat – erneut alles genommen. "Die Menschen versuchen möglichst viel aus eigener Kraft wieder aufzubauen, auch wenn ihnen ihr ganzes Hab und Gut genommen wurde. Aber ohne Hilfe von außen, wie zum Beispiel durch Spenden aus Wunstorf und über die örtliche Caritas, schaffen sie es nicht." Vom Staat erhielten die Betroffenen eine "Cash-Card" im Wert von 2500 Euro. Leider verbürge sich dahinter eine ausgeklügelte Maßnahme, bei dem der Staat viel Geld zurückhalten könne, beklagt Gburek. "Wer mit dieser Card einkaufen geht, bekommt zum Beispiel Fliesen, aber nicht den Kleber dafür. Wer Dübel kauft, erhält keine Schrauben. Bestimmte Artikel sind für den Einkauf dieser Card vom Staat nicht vorgesehen, wie die Menschen erst beim Einkaufen erfahren." Viele Familien sind daher gezwungen, sich Geld von Bekannten oder Verwandten zu leihen – und geraten dadurch in eine Verschuldung. Auch von den bereitgestellten EU-Mitteln hätten die Menschen noch nichts gesehen. Einen Nachweis der Verwendung habe der Bosnische Staat auf Verlangen der EU noch nicht vorgelegt. Gburek: "Auch die finanziellen Mittel der Bundesrepublik sind offenbar nicht überall dort ankommen, wo auf sie seit Monaten gewartet wird." Grund hierfür sei zum Beispiel, so die Auskunft, die er aus dem Auswärtigen Amt erhielt, dass deutsche Hilfsorganisationen diese Mittel noch gar nicht im Ministerium angefordert hätten. "Wie auch, wenn sie zunächst selbst 20 Prozent Eigenleistung aufbringen müssen?" Viele Hilfsmaßnahmen, so erfuhr er in Bosnien-Herzegowina, seien auf Zuruf und nicht koordiniert verlaufen. "Hierbei hätten die Hilfswerke gern auf unsere Ortskenntnisse und Erfahrungen innerhalb der Deutsch-Kroatischen-Gesellschaft zurückgreifen können." Foto: p

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