Detmold (la). Kannte Shakespeare Tabus? Wohl kaum. In seinen Stücken gibt es nichts, was es nicht gibt. Königsmorde und Kannibalismus. Schwarze und weiße Magie. Inzest und Blutschande. Männer, die Männer lieben. Männer, die Frauen lieben, die sie für Männer halten. Eine Frau, die sich nach einem Esel verzehrt. Zerstückelte Leiber. Gequälte Seelen. Da fehlt nichts.
Neil MacGregor stellt in seinem Buch "Shakespeares ruhelose Welt" nicht nur die Menschen vor, die damals, im Übergang vom 15. zum 16. Jahrhundert, Shakespeares Stücke sahen, sondern er zeigt uns auch die Welt, in der sie lebten. Es war eine Welt im Umbruch. Was diese Welt erschütterte, das ließ auch die Bretter des Globe Theatre erzittern. Shakespeare, wie MacGregor ihn uns zeigt, war ein Dramatiker, dessen Horizont den gesamten Erdball umfasste.
Aus diesem einzigartigen Panorama lesen Ensemblemitglieder des Landestheaters am Mittwoch, 29. Oktober, ab 19.30 Uhr, in der Buchhandlung Kafka, Krumme Straße 8. Hier sind ab sofort auch Eintrittskarten im Vorverkauf zum Preis von 8 Euro erhältlich.