1. Mahnwache mit über 300 Teilnehmern

    Aufruf gegen Gewalt nach dem Brandanschlag auf die Vahdet-Moschee

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    Bad Salzuflen (dib). Vor dem Hintergrund des Brandanschlags auf die Vahdet-Moschee in Schötmar (Lippe aktuell berichtete) hat der Bad Salzufler Ratschlag gegen Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus unter dem Motto "Für Vielfalt und Toleranz - gegen Gewalt" am vergangenen Sonnabend vor der Moschee zu einer Mahnwache aufgerufen, an der über 300 Bürger unterschiedlichen Glaubens teilgenommen haben.

    Darunter Vertreter der islamischen Verbände in Deutschland, der Kirchen, der Parteien, aus Rat und Verwaltung. "Das ist nicht nur ein Anschlag auf unsere Moschee, sondern auch ein Anschlag auf Schötmar und Bad Salzuflen", sagte der stellvertretende Vorsitzende der Vahdet-Gemeinde, Ramazan Eygör.

    Bürgermeister Dr. Wolfgang Honsdorf bezeichnete den Brandanschlag als eine feige, hinterhältige Tat und als Anschlag auf das friedliche Zusammenleben von Menschen unterschiedlichen Glaubens in der Kurstadt. "Das werden wir so nicht hinnehmen", sagte er, "unsere muslimischen Mitbürger sind bei der großen Mehrheit der Bevölkerung willkommen, denn hier hat jeder seinen Platz." Ramazan Eygör übersetzte anschließend die Worte des Bürgermeisters und auch der anderen deutschsprachigen Redner ins Türkische. Der Vorsitzende des Bad Salzufler Ratschlags, Pfarrer Andreas Gronemeier, bezog sich auf Paragraph 1 des Grundgesetzes: "Die Würde des Menschen ist unantastbar". Er rief alle Bürger der Stadt auf, noch mehr Toleranz zu üben und sich in intensiven Gesprächen besser kennenzulernen. Und Landrat Friedel Heuwinkel, der den Brandanschlag auf das Schärfste verurteilte, forderte, "das friedliche Miteinander in den Mittelpunkt unserer Arbeit zu stellen, damit wir in Lippe wieder in Ruhe leben können."

    Der Vorsitzende des Islamrates Ali Kizilkaya stellte heraus, dass die Vielfalt der Kulturen in Deutschland keine Bedrohung, sondern eine Bereicherung sei. "Islam und Terror sind völlige Gegensätze", sagte er, "denn Islam bedeutet übersetzt Frieden. Wer Gotteshäuser angreift, greift das friedliche Zusammenleben an, denn wir Muslime sind Teil der Gesellschaft. Die Täter wollten mit dem feigen Brandanschlag das friedliche Zusammenleben aus der Stadt herausbrennen und haben dabei bewusst Menschenleben in Kauf genommen." Mit einer abschließenden Schweigeminute ging die Mahnwache zu Ende und anschließend hatten die Teilnehmer Gelegenheit, die Moschee zu besichtigen.

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