1. GBN setzt ein Zeichen gegen Diskriminierung

    Gymnasiasten erhalten Titel "Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage"

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    BAD NENNDORF (tr). Das Gymnasium Bad Nenndorf (GBN) ist seit vorvergangenem Freitag offiziell eine "Schule ohne Rassismus". Peter Kaufmann, Mitarbeiter im niedersächsischen Kultusministerium und gleichzeitig Landeskoordinator des Projekts "Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage", überreichte im Rahmen einer Feierstunde eine Urkunde an Schulleiterin Irmtraud Gratza-Lüthen und Mitglieder der Schülervertretung (SV).

    "Eure Initiative und Engagement zeigt, dass der Vertrag nicht nur ein wertloses Stück Papier ist", lobte Gratza-Lüthen ihre Schüler. Das Dokument, mit dem sich die Jugendlichen, Lehrer, Mitarbeiter und Angestellte "gegen Mobbing, Diskriminierung und Rassismus", so die Schülervertreter, positionieren, wurde von 96 Prozent der Beteiligten unterzeichnet. ‚Nur‘ 70 Prozent wären nötig gewesen. In einem kurzen Film stellte die SV ihren Standpunkt auf humorvolle Art dar: "Diskriminierung ist ein Sack, bei uns bleibt er vor der Tür. Unsere Schule ist bunt."

    Nun gelte es, den Titel mit Engagement zu füllen, erklärte Kaufmann. Das bedeute, sich künftig gegen jede Form von Diskriminierung an der Schule aktiv einzusetzen, bei Konflikten einzugreifen und regelmäßig Projekttage zum Thema durchzuführen. "Mit euren Unterschriften habt ihr euch dem Projekt verpflichtet", so Kaufmann weiter, "tragt es über die Schule hinaus und in die Stadt hinein."

    Als Patin für das Projekt konnte das GBN Patricia Schlesinger gewinnen. Auf den Titel könnten die Schüler "richtig stolz sein", sagte die heutige Leiterin des Programmbereichs Kultur und Dokumentation des NDR-Fernsehens. Die 53-jährige Journalistin ging in ihrer Schulzeit selbst an das Gymnasium. "Schon früher habe ich hier Toleranz gelernt", bekräftigte sie. Der Einsatz gegen Diskriminierung sei "nötig", allerdings habe es auch schon schlimmere Zeiten gegeben.

    Das bundesweite Projekt "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" läuft seit 1995. Anlass dafür waren politisch motivierte Verbrechen, wie am Anfang der Neunzigerjahre in Rostock-Lichtenhagen und Hoyerswerda. Den "begehrten Titel", so Kaufmann, tragen in Niedersachsen derzeit 196 Schulen aller Formen. In ganz Deutschland sind es über 1600. Insgesamt seien so "zwischen 750.000 und einer Millionen Schüler engagiert". Foto: tr

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