1. Neuer Wohnraum für Asylbewerber

    Stadt ersteigert ehemalige Pension "Am Eichholz"

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    Horn-Bad Meinberg (cp). Die Krisenherde der Welt sind scheinbar noch weit weg, doch sie lassen auch Horn-Bad Meinberg nicht unberührt. Die Stadt ist verpflichtet, Flüchtlingen, die in Deutschland Asyl suchen, ein Dach über dem Kopf zu geben. Die bestehenden Wohnheime sind jedoch fast vollständig belegt. Jetzt hat die Stadt eine ehemalige Pension in der Straße "Am Eichholz" ersteigert. Diese könnte als neues Wohnheim dienen.

    Die Suche nach einer Unterkunft hatte sich schwierig gestaltet. Weil der Wohnungsmarkt kaum etwas hergab, hatte sich die Stadt nach Alternativen umgeschaut und auch ehemalige Hotels und Pensionen in den Fokus genommen. Die Entscheidung über die Immobilie musste nach Angaben des städtische Beigeordneten Matthias Engel aus rechtlichen Gründen hinter verschlossenen Türen getroffen werden. "Sobald alles unter Dach und Fach ist, werden die Bürger aber umfangreich informiert", verspricht der Beigeordnete. 122.000 Euro hat die Stadt investiert – auch wirtschaftlich sei das die beste Lösung gewesen, so Engel.

    Dass das Thema Asylunterkünfte bereits für reichlich Gesprächsstoff gesorgt hat, haben auch Stadtverwaltung und Politik registriert. Anwohner brachten unter anderem auf Facebook ihre Befürchtungen zum Ausdruck. Andere Kommentatoren forderten, auf die Asylbewerber, die oftmals traumatische Erlebnisse hinter sich haben, zuzugehen, Vorurteile und Berührungsängste abzubauen und ihnen die Eingewöhnung und Integration zu erleichtern.

    Der Beigeordnete berichtet: "Bürger haben uns angesprochen, wie sie helfen oder wo sie Spenden abgeben können." Wer die Stadt unterstützen möchte, kann sich an Sozialarbeiter Hans-Werner Schönlau (Tel.: 05234-201253) oder die Verwaltung wenden. Gefragt sind nicht nur Sachspenden wie gut erhaltene Kleidung, sondern auch Menschen, die sich der Neuankömmlinge annehmen.

    Die Asylbewerber, die nach Horn-Bad Meinberg kommen, haben bereits eine der Aufnahmestellen wie in Detmold durchlaufen und ihren Asylantrag gestellt. Wie viele es genau sein werden, ist ebenso wie ihre Nationalität noch unklar.

    Derzeit leben rund 120 Asylbewerber unterschiedlicher Herkunft in Horn-Bad Meinberg, etwa 50 bis 60 in den bestehenden Übergangsheimen. Weitere Familien hat die Stadt in gemieteten Wohnungen untergebracht. Sie benötigen eine dauerhafte Unterkunft, denn oft dauert es Monate oder gar Jahre, bis der Asylantrag bearbeitet ist.

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an