1. Die Marke "Schaumburger" neu erleben und schmecken

    Neues Konzept: Aus Brauerei wird Manufaktur / Andere Etiketten und Produkte

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    STADTHAGEN (jl). Ein roter Flaschenhals, auf der Rückseite sämtliche Inhaltsstoffe, vorne ein Bock auf dem Etikett und darunter die unübersehbare Aufschrift "Private Braumanufaktur" – Das ist das neue "Erntedank"-Bock aus der Privat-Brauerei, das eine Neupositionierung der Marke "Schaumburger" greifbar, und natürlich auch schmeckbar, macht.

    Pünktlich zum traditionellen Bockbieranstich, der angesichts des laufenden Insolvenzverfahrens auf dem Brauereigelände in kleinerem Rahmen stattfand, stellte Inhaber Friedrich-Wilhelm Lambrecht das neue Produkt samt neuem Brauereikonzept vor. Dieses hat er in den vergangenen Monaten gemeinsam mit Markus Grüsser, Geschäftsführer der Berliner Vermarktungs-GmbH "Getränkezukunft!", und dem Insolvenzverwalter Sascha Bibiha aufgestellt. Ziel sei es den Standort der Privat-Brauerei, die auf eine über 140-jährige Tradition zurückblickt, zu erhalten und das Unternehmen zu sanieren, um es – in welcher Form auch immer – nachhaltig aus der Insolvenz zu holen, so Bibiha. Das Trio ist sich einig, dass die private Brauerei nicht nur sanierungsfähig, sondern vor allem sanierungswürdig sei. "Wenn es nur noch ‚Fernsehbiere" gäbe, wäre ich todunglücklich", bekannte Grüsser, dessen Herz für die kleinen, mittelständischen Brauereien schlägt.

    Ein gutes Plus im Absatz, sowohl im Großfachhandel als auch in der Gastronomie, zeige die Solidarität der Bevölkerung und mache Mut, so Lambrecht. Die Brauerei erfahre eine in der Form noch nie dagewesene Aufmerksamkeit. "Dank an alle, die in den Gaststätten Schaumburger trinken und im Handel kaufen. Das ist die Voraussetzung, dass wir hier neue Strukturen schaffen können", sagte der Brauerei-Inhaber.

    Und diese neuen Strukturen sollen beim Kunden das Bewusstsein dafür schaffen, "dass hier hochwertige Produkte in handwerklicher Tradition und kleinen Mengen gebraut werden", dass sie etwas Besonderes sind, sozusagen "ein Luxus im Alltag", erklärte Grüsser. Diese Erkenntnis müsse aber erst über mehrere Jahre wachsen. Ein Beispiel: Seit eh und je enthalte das Edelherb vier verschiedene Aromahopfen, das sind die edelsten Hopfensorten. Nur, so Grüsser, wisse das fast niemand.

    Deswegen ändert sich neben dem Namen, ab sofort tragen alle Produkte den Schriftzug "Private Braumanufaktur", das gesamte Konzept grundlegend. Im Zuge dessen bleibt das "Erntedank"-Bock in der Angebotspalette nicht der einzige Neuling. So wird es noch einen anderen saisonalen Bock mit dem Namen "Frühling" geben. Das Radler läuft zum kommenden Frühjahr aus. "An dessen Stelle wird es das Natur-Alster geben", klärte Grüsser auf. "Dafür verwenden wir eine naturtrübe Limonade mit echtem Zucker." Ein weiterer Aspekt der neuen Positionierung sind limitierte Bierkreationen. Diese wollen die Verantwortlichen einmal jährlich entwickeln, etwa mit Bier-Sommeliers. "Wir wollen publikumsorientiert zeigen, was die Schaumburger Privat-Brauerei handwerklich alles kann", betonte Grüsser. Dank der kleinen Mengen könne sich die Brauerei immer wieder umstellen. "Das ist es, was uns ausmacht."

    Aber auch visuell ändert sich einiges: Schrittweise erhalten alle Flaschen neue Etiketten, die dem "Erntedank"-Bock in ihrer Aufmachung ähneln – gleiches Logo, gleicher Schriftzug, gleiches Design.

    Das einheitlichere Erscheinungsbild, so Grüsser, soll im Vergleich zu früher auf den ersten Blick die Zugehörigkeit zur "Schaumburger" Familie erkennen lassen. Zur Unterscheidung der einzelnen Produkte dienen der farblich abgesetzte Flaschenhals und die Farbgestaltung am Rand des Etiketts, zum Beispiel rot für das "Erntedank"-Bock, silber für das Pilsener und blau für das Alkoholfreie. "Neben der gesetzlichen Deklaration geben wir künftig alle Inhaltsstoffe an, um uns auch von den Konkurrenten klar zu distanzieren", hielt der Unternehmensberater fest.

    So stehen auf den Rückenetiketten sämtliche Rohstoffe, die genau aufführen welche Hopfensorten und welche Malzmischung enthalten sind. Die Umstrukturierung ging zudem mit einer moderaten Preiserhöhung einher.

    Foto: jl

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