1. Das Auto soll "zur Probe" rollen

    Hülseder Grünen-Ratsherr will den Taxen-Bedarfsverkehr erweitern

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    HÜLSEDE (al). Das Anrufauto in der Samtgemeinde Rodenberg soll auch in den Abendstunden für die Bevölkerung nutzbar sein. Das fordert der Hülseder Grünen-Ratsherr Michael Ensslen. Sein Antrag im Hülseder Gemeinderat wurde nach kurzer Debatte mehrheitlich an den dafür zuständigen Samtgemeinderat weitergeleitet.

    Ensslen denkt an ältere Menschen, die sich die Autofahrt in den Abendstunden nicht mehr zutrauen, oder an Besucher von Konzertveranstaltungen, die nach deren Ende nicht mehr mit dem Linienbus nach Hause fahren können. Er schlägt deshalb einen "Probebetrieb" vor mit einem Gutscheinsystem im Rahmen von Veranstaltungen, "um einem möglichen Missbrauch vorzubeugen" und den generellen Bedarf zu ermitteln.

    Bürgermeisterin Marion Passuth (SPD) zeigte sich zunächst etwas ratlos. Da die Samtgemeinde zuständig sei, habe der Verwaltungsausschuss keine Beschlussempfehlung abgegeben. Umso lebhafter wurde die kurze Debatte im Rat. Für die Verwaltung verwies Jörg Döpke auf die ursprüngliche Intention des Anruf-Autos angesichts unregelmäßiger Busfahrzeiten: "Es will die Lebensmittel-Grundversorgung und den Arztbesuch abdecken." Wenn nun auch die Bereiche Kultur und Freizeit erfasst werden sollen, müsse dies die Politik entscheiden. Döpke warnte jedoch vor weiteren Kosten, die letztlich auch Hülsedes schmale Finanzen treffen würde: "Von jeweils 10.000 Euro fallen über die Samtgemeindeumlage 800 Euro auf die Gemeinde zurück." Döpke bezweifelte zudem einen generellen Bedarf: "Deshalb fährt auch kein Bus." Dirk Tetzlaff (CDU) sah das ähnlich: "Hast du eine Liste", wandte er sich an Ensslen, "wie viele Leute betrifft das überhaupt". Doch gerade das wollte Ensslen nach eigenen Angaben mit seinem Antrag erreichen.

    Dazu nickte die SPD/Grünen-Gruppe gegen drei Nein-Stimmen und eine Enthaltung aus der CDU-Fraktion. Ensslens Vorstoß wird nun auf Samtgemeindeebene diskutiert. Dort war gerade erst die Kostenentwicklung dank steigender Nutzungszahlen mit Stirnrunzeln zur Kenntnis genommen worden: Der Aufwand der Samtgemeinde nähert sich in 2014 der selbst gesetzten Grenze von 50.000 Euro.

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