STEINHUDE (tau). Kirche und Stadt haben eine neue Vereinbarung über die Zukunft des Kinder- und Jugendtreffs Küsterhaus geschlossen. Sie sieht einen Vierjahresvertrag vor, der vom 1. Januar 2015 an gelten soll, wie Stadt und Kirche auf Nachfrage bestätigen. Darin ist unter anderem der Zuschuss für eine halbe Stelle geregelt. Bislang gab es Gelder für eine Vollzeitkraft.
Die Kirchengemeinde hatte den Vertrag mit der Stadt im vergangenen zum Ende diesen Jahres gekündigt. Grund waren hohe Kosten für Instandhaltung des rund 80 Jahre alten Gebäudes und für das Personal. Gleichzeitig stellte die Kirchengemeinde fest, dass das pädagogische Angebot im Küsterhaus viele Kinder und Jugendliche nicht mehr erreichte und daher eine Überarbeitung des Konzeptes stattfinden müsse.
Mit der vereinbarten Neuregelung gibt es nun wieder eine gute Perspektive, sagt Kathrin Götze-Bühmann aus dem Kirchenvorstand. Ziel ist es, die offene Türarbeit an vier Tagen in der Woche zu erhalten und überkonfessionelle Projekte anzuschieben. Gleichzeitig wird der Aufbau einer kirchlichen Jugendarbeit mit Pastor Markus Weseloh angestrebt.
Beides soll künftig enger miteinander verzahnt werden und nicht nebeneinander her laufen, sagt Götze-Bühmann. Für die offene Türarbeit wird eine neue sozialpädagogische Fachkraft halbtags eingestellt. Die Kosten dafür werden nach dem Schlüssel 80 Prozent Stadt und 20 Prozent Kirche festgesetzt. Für den Haushalt der Stadt ergeben sich damit Einsparungen im Bereich der freiwilligen Leistungen.
Die Kirche plant hingegen weitere Ausgaben. Sie strebt eine Basisrenovierung des alten Küsterhauses über einen Zeitraum von fünf Jahren an. Rund 15.000 bis 20.000 Euro will die Kirchengemeinde mit Hilfe der Landeskirche dafür in die Hand nehmen und unter anderem die Außentreppe instand setzen, einen neuen Fußboden verlegen und Fenster austauschen. Der obere Bereich des Hauses bleibt hingegen geschlossen, da der Treppenaufgang nicht mehr sicher ist.
Eine grundlegende Sanierung des Gebäudes fällt damit vorerst aus. "Mal eben 150.000 oder 200.000 Euro aus dem Ärmel zu schütteln, können wir uns nicht leisten", sagt Götze-Bühmann. Außerdem müsse die Entwicklung der Schullandschaft in Steinhude weiter beobachtet werden. Denn wenn es hier weiter zu Veränderungen komme, also Schülerzahlen zurückgehen oder Kinder künftig in Wunstorf die Schule besuchen, habe das auch Auswirkungen auf die Jugendarbeit im Küsterhaus.
Dieses steht aber auch in Zukunft allen Kindern offen, egal welcher Konfession sie angehören. "Willkommen ist jedes Kind, denn wir legen großen Wert auf das Miteinander, Respekt und Toleranz", sagt Götze-Bühmann. Foto: tau