1. Zusammenarbeit soll weiter vertieft werden

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    Kreis Lippe/Berlin. Mitglieder aller in Lippe ansässigen Moschee- und Kulturgemeinden haben kürzlich auf Einladung der lippischen Polizei den Bundestag in Berlin besucht. Begleitet wurde die Gruppe von Mitgliedern des Lions-Clubs Detmold Residenz, der zusammen mit der Dr.-Ritter-Stiftung diese Aktion finanziell unterstützt hat.

    Bereits während Anreise wurden im Bus heftig über die die Lage in Syrien und die verheerenden Gräueltaten des IS diskutiert und deren Handlungen von allen mitreisenden Muslimen scharf verurteilt. Was dort geschehe, habe absolut nichts mit dem Islam zu tun, so die Mitreisenden, das sei blanker Terror und Gewalt und das Werk von Terroristen.

    Auf dem Programm stand zunächst eine Stadtrundfahrt durch Berlin mit überraschendem Abstecher zu Deutschlands ältester Moschee in Wilmersdorf. Am Abend besuchte die 25-köpfige Gruppe,der auch zwei Frauen angehörten, das 2007 gegründete Projekt "heroes – Gegen Unterdrückung im Namen der Ehre". Drei Teamleiter der "heroes" stellten ihr Programm vor, anschließend beantworteten sie Fragen und man diskutierte angeregt und kontrovers.

    Der nächste Tag war der Politik gewidmet. Nach der Begrüßung im Paul-Löbe-Haus erläuterte eine Mitarbeiterin des Besucherdienstes den Bundestag und seine Arbeit, danach stellten sich je ein Referent der "Grünen" und der "Linken", sowie die Bundestagsmitglieder Cemile Giousouf von der CDU/CSU-Fraktion, wie auch Cansel Kiziltepe von der SPD den Fragen der Gruppe. Nach diesen Vorträgen und Gesprächen gab es beim Mittagessen in der Bundestagskantine noch eine Überraschung. Landrat Friedel Heuwinkel, der zur jährlichen Landratstagung in Berlin weilte, ließ es sich nicht nehmen, die "lippische" Delegation persönlich zu begrüßen und sich über den Stand der Fahrt zu informieren.

    Highlights waren die Hausführung im Reichstagsgebäude mit einem Besuch des Plenums und der Kuppel. Um diese gemeinsamen Erlebnisse und Erfahrungen reicher waren sich alle Teilnehmer auf der Rückfahrt einig, dass man die bereits bestehende Zusammenarbeit noch weiter vertiefen und vorantreiben möchte. Eines der größten Kompliment war die Aussage eines Teilnehmers, dass ihn das Erlebte dazu angeregt habe, seine Gedanken noch verstärkter einer Reflektion zu unterziehen. Das Projekt hat die Erwartungen der Organisatoren Axel Kutscher, Dr. Matthias Wendtland, der in Doppelfunktion als amtierender Lionspräsident mitreiste und Joachim Peters, der als Kontaktbeamter für die muslimischen Institutionen zuständig ist weit übertroffen. Die Ziele Vertrauensbildung und Wissensvermittlung seien einen großen Schritt vorangekommen und beide Wege seien ganz eindeutig keine Einbahnstraße. "Es waren zwei anstrengende, aber sehr erlebnisreiche Tage", sagen die Teilnehmer unisono. Nun sind alle darauf gespannt, welche weiteren Projekte sich aus dieser Reise entwickeln werden. Mit Kamera und Mikro haben die Studenten der FH Lemgo, Lutz Gottschalk und Georg Bliem, die Gruppe begleitet. Aus dem gesammelten Material werden sie eine Reisedokumentation erstellen.

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