Detmold (js). Bereits seit einem Jahr gibt es das Restaurant "Jederman" im Spieker an der Ameide, das von der gemeinnützigen "Perspektive GmbH" ins Leben gerufen wurde. Das besondere dieses integrativen Restaurants ist es, dass es benachteiligten Jugendlichen und Erwachsenen die Chance bietet, eine anspruchsvolle, gastronomische Ausbildung zu absolvieren.
So kam den Auszubildenden die Idee, selbst etwas an hilfsbedürftige und benachteiligte Menschen zurückzugeben. Das war vor gut einem Jahr, am Silvestertag, als sie gut 50 Menschen, denen allein schon aus finanziellen Gründen ein Besuch in einem Restaurant verwehrt bleibt, in das "Jederman" einluden, um sie in den Genuss einer besonderen Atmospäre mit einem einem 3-Gänge-Menü zu bringen und um damit ihren eigenen, ganz persönlichen Dank auszusprechen.
Frank Möllers, Geschäftsführer der "Perspektive gGmbH", die dem Verein "Perspektive" angehört, der 2006 gegründet wurde, war von dieser Idee sehr angetan und unterstützte die Auszubildenden bei ihrer Umsetzung. Dass diese sehr erfolgreich ist, belegen die ersten 3-Gänge-Menüs für hilfsbedürftige Menschen, die zu Silvester und Ostern serviert wurden. Jetzt, anlässlich des einjährigen Bestehens des "Jederman", folgte das dritte "Essen für Bedürftige", für das die Ministerin für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW, Ute Schäfer, die Schirmherrschaft übernommen hat. Die Gäste diesmal waren überwiegend Asylbewerber die in Detmold leben. Doch die Resonanz war nicht so hoch wie erwartet. "Viele der Asylsuchenden trauen sich nicht unserer Einladung zu folgen, zum einen sind sie gehemmt und zum anderen schämen sie sich auch für ihre Lebenssituation in der sie sich befinden", sagte Frank Möllers, "einige von ihnen, die bereits seit längerem hier leben, haben bis heute nicht den Weg in die Innenstadt gewagt. Ihnen fehlt einfach die Hand, die sie führt und ihnen die Angst nimmt." Doch genau das ist der Ansatz an dem nicht nur der Verein "Perspektive" anknüpft, sondern auch die Stadt Detmold.
Während des Menüs nahmen sich Schirmherrin Ute Schäfer und Bürgermeister Rainer Heller die Zeit, um persönlich von den Anliegen der Asylbewerber zu erfahren und um vielleicht gemeinsame Wege für die Zukunft zu finden.