Leopoldshöhe (kd). Hier wurde im wahrsten Sinn des Wortes die "Spreu vom Weizen getrennt": Beim Dreschfest, das die Treckerfreunde Leopoldshöhe alle zwei Jahre auf dem Heimathof veranstalten, knatterten die Motoren und lärmten die Erntemaschinen.
Viele hundert Besucher kamen, um die historischen Arbeitsgeräte in Aktion zu sehen. Rainer Sieveke, Vorsitzender der Treckerfreunde, sein Stellvertreter Jürgen Stemmer sowie die anderen Vereinsmitglieder hatten viel Arbeit in die Vorbereitung gesteckt. "Wir freuen uns, wieder einmal eine Reise in die landwirtschaftliche Vergangenheit machen zu dürfen", sagte Sieveke in der Begrüßung. "Unser Bestreben ist es, die teilweise sehr alten historischen Gerätschaften zu erhalten und zu pflegen. Das geht jedoch nicht ohne die Unterstützung von Sponsoren, denen wir besten Dank sagen." Bürgermeister Gerhard Schemmel lobte das Engagement des Vereins: "Ich freue mich, dass die Treckerfreunde Leopoldshöhe der Bevölkerung und vor allen Dingen den jüngeren Menschen die Gelegenheit bieten, diese Gerätschaften zu präsentieren." Es sei "ein faszinierendes Hobby; der leichte Dieselgeruch in der Luft hat eine gewisse Faszination". Und Schemmel weiß, wovon er spricht: Er selbst ist Besitzer eines "Lanz"-Treckers.
Highlight des Tages war zweifellos der historische Dreschkasten, die Vorführungen wurden von vielen Gästen bestaunt. Sechs Männer waren erforderlich, um die Maschine zu bedienen.
Ernst Busch hat sich den Deutz-Motoren verschrieben, die vor mehr als 80 Jahren der Stromerzeugung dienten. Er hatte zwei Standmotoren aufgebaut, einer davon hat in früheren Zeiten ein Bohrwerk angetrieben. Mehrere Jahre benötigte er, um die Motoren wieder instand zu setzen. "Es wird immer schwieriger, an Ersatzteile zu kommen", verriet der rüstige Senior.
Ein Hingucker für die Besucher war auch das Anlassen, bei dem der Traktor mittels einer Lötlampe angeheizt wurde. Außerdem hatten etliche Treckerfreunde weitere Maschinen auf dem Gelände des Heimathofes ausgestellt, landwirtschaftliche Produkte und Zubehör wurden verkauft. Für die musikalische Unterhaltung des Dreschfestes sorgte das Akkordeonorchester des Heimatvereins. Und wie in der Vergangenheit hatten die Eisenbahnfreunde Lage einige Meter Feldbahn aufgebaut, eine kurze Fahrt über das Gelände kam bei kleinen und großen Besuchern sehr gut an.