Lemgo (ur). Im Rahmen der Veranstaltungsreihe im Rathaus der Stadt Lemgo "Kleider, Klima und Konsum – Kann denn Mode Sünde sein?" haben sich im Vorfeld an der Heinrich-Drake-Schule zehn Mädchen aus den Klassen 8 und 10 in einer Arbeitsgemeinschaft mit der Frage beschäftigt, wo ihre Kleidung eigentlich herkommt und wie die Arbeitsbedingungen in den Produktionsstätten sind.
Während sich die Veranstaltungen aus der Reihe sich mehr an Erwachsene richten, ging es bei der AG darum, Jugendliche für das Thema zu sensibilisieren. Das gemeinsame Projekt von Susanne Weißhaupt als Gleichstellungsbeauftragte und Regine Thamm-Wind als Klimaschutz-Beauftragte der Stadt Lemgo sollte Jugendlichen ins Bewusstsein rufen, unter welchen Bedingungen Menschen arbeiten müssen, damit Anbieter die Kleidung zu niedrigen Preisen verkaufen können und welche Auswirkungen eine solche Produktionsform auf Klima und Umwelt hat. Neben einem Dokumentarfilm zu diesem Thema standen Fragen, wie "Wie viel Geld gebe ich im Monat für Kleidung aus?" oder "Wie viel Kleidung liegt im Kleiderschrank?" im Fokus.
Im Anschluss ging es an die Praxis. Aus alten Kleidungsstücken – die sie teils selbst mitgebracht, teils aus Kleiderspenden erhalten hatten – nähten die zehn Mädchen neue Kleidungsstücke nach eigenen Entwürfen. "Wir wollen sie über das Tun zum Nachdenken bringen", erläuterte Regine Thamm-Wind, Klimaschutzbeauftragte der Stadt Lemgo. Bei den handwerklichen Problemen wie dem Umgang mit der Nähmaschine oder der Herangehensweise beim Zuschneiden half die Textilwerkerin Ulrike Loth. Und so entstanden aus alten, unmodischen Kleidern neue, modische Stücke. Dieses so genannte "Upcycling" gibt es seit einigen Jahren und hat in der Modewelt einen immer größeren Zulauf.
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe werden die Modelle der Mädchen im Rathaus als Fotos zu sehen sein. Die Veranstaltungen beginnen am Dienstag, 21. Oktober, mit "CO2 und Mode – Wie gehen wir mit unserer Kleidung um und was sind die Folgen?". Am 22. Oktober heißt das Thema "Brauchbar – Was passiert mit unseren Altkleidern?" und am 23. Oktober geht um eine kulturgeschichtliche Reise durch die Praxis der Textilherstellung mir der Überschrift "Unsere zweite Haut". Alle Vorträge finden in der Rathaushalle von 19 bis 20.30 Uhr statt. Ihren Abschluss findet die Reihe am 25. Oktober in der Zeit von 11 bis 15 Uhr mit einer Kleidertauschbörse, Kleiderkunst, einer Fotoaustellung sowie vielen interessanten Informationen.