RINTELN (km). Ein kleines Jubiläum konnte jetzt beim Kinderschutzbund gefeiert werden: Vor exakt sechs Jahren, im Herbst 2008, wurde das Familienpaten-Projekt initiiert, das seitdem Familien mit kleinen Kindern in ihrem Alltag unterstützt. Die vom Kinderschutzbund qualifizierten ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer sind mittlerweile bereits in über 100 Rintelner Familien aktiv geworden.
Projektleiter Albrecht Schäffer dankte im Rahmen einer kleinen Feierstunde allen ehrenamtlichen Paten für ihr Engagement und ihr Durchhaltevermögen. Schäffer ist für die Schulung und Begleitung der Ehrenamtlichen zuständig und vermittelt die Familienpaten in jene Familien, die sich mit der Bitte um Entlastung an den Kinderschutzbund gewandt haben. Warum die Paten von den Familien so geschätzt werden: "Unsere Ehrenamtlichen helfen gerade jenen Müttern und Vätern", so Schäffer, "die mit ihren kleinen Kindern neu in der Stadt sind oder die keine Verwandten in der Nähe haben, von denen sie Unterstützung bekommen könnten." Die Familienpaten hörten zu, machten den Eltern Mut und beschäftigten sich sinnvoll mit den Kindern, damit die Eltern in dieser Zeit erholen können. So solle zum Beispiel Gewalt gegen Kinder vorgebeugt werden, die durch Überlastung entstehe. Außerdem könnten die Ehrenamtlichen die Eltern bei Bedarf auf Hilfestellen und Fachdienste vor Ort hinweisen. "In vielen Fällen entlastet es Müttern und Vätern schon, wenn sie einen neutralen Gesprächspartner an ihrer Seite wissen, der zuhört, hilft und Rat gibt, ohne zu bevormunden", spezifizierte Schäffer.
Aktuell werden 30 Rintelner Familien begleitet. Bei einem Drittel davon handelt es sich um Alleinerziehende mit bis zu vier Kindern. Zehn Familien stammen ursprünglich aus einem anderen Kulturkreis. Daher sei es gut, erläuterte Schäffer, "dass wir mehrere Familienpaten mit Migrationshintergrund in unserer Gruppe haben". Etwa die Hälfte der unterstützten Mütter und Väter sind jünger als 30 Jahre. Die Patenschaften dauern bis zu zwei Jahre, in Einzelfällen auch länger. Da viele Beratungsstellen und Fachdienste junge Familien auf das kostenlose und freiwillige Hilfsangebot aufmerksam machten, ist die Nachfrage anhaltend hoch. Deshalb ist der Kinderschutzbund auch in Zukunft auf neue Ehrenamtliche angewiesen, die dazu bereit sind, sich in ihrer Freizeit ein bis zwei Mal pro Woche zu engagieren. Die nächste Schulungsreihe ist jetzt für angehende Familienpaten ist jetzt ab Mitte November geplant. Für die Begleitung ausländischer Familien würde sich der Kinderschutzbund freuen, wenn sich Leute melden, die mehrere Sprachen verstehen und sprechen können. Albrecht Schäffer wies besonders darauf hin, dass die Schulung unverbindlich und kostenfrei sei und dass zur Teilnahme keine besonderen Vorkenntnisse erwartet werden. Informationen zu den Familienpaten Rinteln und zur Schulungsreihe gibt es im Internet unter www.kinderschutzbund-rinteln.de.
Das Familienpaten-Projekt wird durch Zuschüsse und Spenden zahlreicher Sponsoren ermöglicht: Vom Landkreis Schaumburg, dem Land Niedersachsen, der Klosterkammer Hannover, dem Lionsclub, der Bürgerstiftung Schaumburg, der Stiftung für Rinteln sowie etlichen privaten Spendern.Foto: km