Detmold. Rund 250 Flüchtlinge sind seit Mittwoch in ehemaligen Britenwohnungen an der Adenauerstraße untergebracht. Die Erstaufnahme der Asylbewerber wurde durch die Bezirksregierung Arnsberg organisiert. Die Stadt Detmold hat für Anfragen von Bürgern eine Hotline unter der Rufnummer (05231) 977111 eingerichtet. Betreut werden die Flüchtlinge durch den Arbeiter-Samariter-Bund.
Die Detmolder nehmen großen Anteil am Schicksal der Flüchtlinge und spenden Kinderspielzeug, warme Kleidung, Handtücher aber auch Geld. "Für die große Spendenbereitschaft möchten wir uns herzlich bedanken", sagt Erika Hannich, eine der städtischen Mitarbeiterinnen, die derzeit die Anrufe entgegen nimmt. Gleichzeitig bittet sie um Verständnis: "Wir möchten natürlich gerne alle Anfragen beantworten. Jedoch müssen sich die Anrufer zeitweise auf eine Wartezeit einstellen."
Wer die Flüchtlinge mit Sachspenden unterstützen möchte, kann diese montags bis donnerstags von 7 bis 16 Uhr und freitags von 7 bis 12 Uhr beim städtischen Bauhof an der Georgstraße 10 abgeben. Vor allem benötigt werden gut erhaltene Kinder- und Erwachsenenkleidung. Nicht angenommen werden Möbel, da es sich hier um eine Erstaufnahme für Asylbewerber handelt. Geldspenden können mit dem Verwendungszweck "Adenauerstraße Detmold" auf das Konto des Arbeiter-Samariter-Bund, Regionalverband OWL bei der Bank für Sozialwirtschaft überwiesen werden (Bankleitzahl: 37020500, Kontonummer: 7270300).
Heute wird außerdem an der Adenauerstraße ein Kommunikationszelt aufgebaut, das als Treffpunkt für die Flüchtlinge dienen soll. "Dort können aber auch Detmolder Bürger mit den Flüchtlingen ins Gespräch kommen", erklärt Ute Ehren vom KuK-Büro für Kreatives und Kritisches. Organisiert und betreut wird das Kommunikationszelt von ehrenamtlichen Helfern.
Erst am Dienstagnachmittag wurde der Stadt Detmold kurzfristig die Entscheidung der Bezirksregierung Arnsberg, Flüchtlinge in den ehemaligen Britenwohnungen unterzubringen, mitgeteilt. Aufgrund der aktuellen Notsituation der Hilfesuchenden musste schnellstmöglich eine Unterbringungsmöglichkeit gefunden werden. Daher wurden die nach dem Abzug der britischen Streitkräfte leerstehende Gebäude der Bima (Bundesanstalt für Immobilienaufgaben) genutzt.
Die Stadt Detmold sei weiterhin daran interessiert, die bundeseigenen Immobilien nach dem vollständigen Abzug der Briten zu erwerben und prüft die Erstzugriffsoption. "Wir haben klare Vorstellungen davon, wie die ehemaligen Britensiedlungen zukünftig genutzt werden sollen. Die Flüchtlinge brauchen jedoch jetzt kurzfristig ein Dach über dem Kopf und wir werden deshalb die Bezirksregierung Arnsberg nach Kräften unterstützen", erklärte Bürgermeister Rainer Heller. Die vorübergehende Unterbringung der Hilfesuchenden ändere nichts an den Plänen für die Entwicklung des Stadtteils. Derzeit stellen Stadtverwaltung und Bima gemeinsam die Grundlagen für die Ermittlung des Verkehrswertgutachtens zusammen. Grundlage für die Verkehrswertermittlung ist derzeit eine Planung, die einen teilweisen Abbruch und einen Erhalt der Gebäude im Bereich Immelmannstraße sowie der Einzel- und Doppelhäuser im Umfeld der Eckener Straße vorsieht.