1. Akzeptanz durch Vögel phänomenal

    Neues Vogelbiotop am Westufer des Steinhuder Meers / Verschiedene Träger

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    WINZLAR (jan). Mit einem neuen Vogelbiotop ist am Westufer des Steinhuder Meeres eine große Naturschutzmaßnahme umgesetzt worden. Tierarten einen Lebensraum anzubieten, ist das vorrangige Ziel der Ökologischen Schutzstation Steinhuder Meer (ÖSSM).

    "Mit den Kosten für die Elb-Philharmonie in Hamburg könnte man 5.000 solcher Biotope schaffen", sagte Thomas Brandt. Das seien so viele Biotope, wie eigentlich bundesweit benötigt würden, erläuterte der wissenschaftliche Leiter der ÖSSM. Die Berechnung habe er spaßeshalber angestellt angesichts der 170.000 Euro, die der Bau des Biotops am Westufer des Steinhuder Meeres gekostet habe.

    Das ‚neue Vogel-Biotop’ werde es von Besuchern schon genannt. Die ÖSSM habe diesen Namen daraufhin übernommen. Was es ansonsten bereits zu dem erst seit wenigen Wochen bestehenden Areal zu sagen gebe, sei phänomenal: 114 Vogelarten hätten Fotografen am Steinhuder Meer dort schon gemeldet – selbst Brandt war erstaunt, wie schnell die neu angelegte Fläche von den Vögeln akzeptiert wird.

    Was sie der Natur bringen soll, das entspricht einem Grundprinzip der Arbeit der Schutzstation: etwas für seltene Tiere in dieser Region tun. Als Beispiel führte Brandt die Bekassine an. 40 Prozent weniger Bekassinen gebe es in Deutschland gegenüber 2004. Das soll sich ändern durch solche Konzepte wie das von der ÖSSM umgesetzte. Weitere Tierarten, auf deren vermehrte Ansiedlung Brandt hofft, sind unter anderem die Rohrdommel, der Kranich, Moorfrösche und auch Fischotter.

    Um das Biotop anzulegen, seien in diesem Sommer viele Erdmassen bewegt worden, sagte Brandt. 6.000 Kubikmeter Moorboden seien ausgehoben worden, um flache Gewässer nahe am Rundwanderweg um das Steinhuder Meer zu schaffen. Der bisher vorhandene Wall zum Meer sei abgetragen worden und 200 Meter landeinwärts wieder aufgeschüttet. Größtenteils liege dort nun erneut Moorboden. An manchen Stellen hätten sich die Naturschützer aber auch für sandige Flächen entschieden, um eine noch größere Artenvielfalt zu bekommen.

    Finanziert worden ist die Maßnahme durch das Land Niedersachsen, die Region Hannover und die Bingo-Umweltstiftung. Seit 1980 ist es die größte umgesetzte Naturschutzmaßnahme am Steinhuder Meer.Foto: jan

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